Die Gegend ist angenehm friedlich zu befahren, da es sehr wenig Verkehr hat. Das Wetter ist schön sonnig und warm. Klar, auf dem Altiplano ist man immer froh wenn die Sonne scheint, denn sonst kühlt es empfindlich stark ab.
Die Gegend zwischen Potosí und Oruro ist relativ schwach besiedelt im Vergleich zur Strecke von Potosí nach Sucre. Immer wieder sieht man kleinste Siedlungen oder auch nur einzelne Hütten im Hochland stehen. Es hat sehr viele Schafe und auch ab und zu wieder mal Lamas und Alpakas, die am eher dürren Grasbüscheln kauen.
Wir passieren öfters Zahlstellen für die Strassen und Guido bezahlt immer brav das verlangte oder zeigt die Quittungen von den bereits bezahlten Teilstrecken.
Strassenblockaden
Plötzlich liegen mitten auf der Strasse Menschen zwischen Steinblöcken, erst denken wir an einen Unfall, aber schliesslich merken wir, dass es sich um eine Strassenblockade handelt. Der Protest um die Universitäten im Land geht scheinbar noch weiter.
Na prima, das kann ja heiter werden…… Wir entschliessen uns zwischen den Menschen und Steinen unsere Maschinen hindurch zu manövrieren und dies gelingt uns auch. Die Demonstranten freuen sich nicht besonders, dass wir einfach durch ihre Sperren hindurchfahren und diese ignorieren. Ein Mann will uns eine leere Flasche nachwerfen, aber er entscheidet sich aber anders und lässt uns in Ruhe weiter ziehen. Die vielen Lastwagen und Busse mit den Leuten drin, die an der Strassenblockade anhalten und warten müssen, gucken uns sehnsüchtig nach, als wir davonfahren.
An der nächsten Zahlstelle erkundigen wir uns, ob wir noch mehr Blockaden zu erwarten hätten. Der Mann meint „ja, in Oruro hat es noch mehr aber wir würden mit unseren Motos schon durchkommen, kein Problem“. Na dann, lassen wir uns überraschen.
An einer Tanke kurz vor der Stadt Oruro füllen wir nochmals unsere Motos voll und wollen dann zum Hostal fahren, wo wir übernachten möchten.
Weitere Blockaden in Oruro
Am Ortseingang hat es wiederum Barrikade, aber diesmal aus Autos, die in die Strasse keuz und quer gestellt sind. Es ist äusserst schwierig sich mit solch grossen und schwer beladenen Motorrädern da durch zu drücken, aber die erste Blockade schaffen wir ohne Probleme. Es hat unzählige Menschen auf der Strasse, dass ein passieren der Hauptstrasse auch nicht leichter macht, doch die Menschen geben uns immer wieder Tipps wo wir am besten durchfahren können.
Wir fühlen uns hier in Oruro nicht wohl. Es ist erst früher Nachmittag und so entscheiden wir uns kurzerhand direkt nach La Paz zu fahren. Es liegen noch einige Blockaden um Oruro vor uns, die wir aber mit Hilfe von Tipps der netten Einheimischen und mit viel Manövergeschick umfahren können. Endlich sind wir wieder auf freier Strasse in Richtung La Paz.
Es liegen noch ca. 3 Stunden Fahrt vor uns, die wir gemütlich in Kauf nehmen, denn wir beide fühlen uns noch sehr fit. Die Strecke hier ist aber stark mit Lastern und Bussen befahren. Das heisst hier, dass alle wie Kamikazes ein langsameres Fahrzeug überholen wollen. Das braucht nerven von Guido, da er dies nicht verstehen kann, dass hier kleine schwache Busse, grosse stärkere Geländewagen an den unmöglichsten Orten überholen wollen. Aber wenn man sich aus dem Strassenkrieg raushält, geht es ohne Probleme.
Endlich in La Paz
So gegen 17:30 Uhr kommen wir in El Alto an, welches ein Vorort von La Paz ist. Es ist ein toller Anblick von hier oben sieht man in einen riesigen Kessel, der über und über an den Hängen mit Häusern verbaut ist. Das ist La Paz Downtown. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Stadtkern. Der Weg führt uns leider genau mitten durch den Abendverkehr.
Dieser Fahrstil den die scheinbar tausenden von Autos, Lastwagen und Motorroller an den Tag legen, passt uns gar nicht, es ist Stress pur! Guido fährt zielsicher in Richtung Zona Sur, wo wir dann nach fast einer Stunde durch dieses Gewühl, nach Mallasa abbiegen können. Endlich in Mallasa angekommen, einem Aussenquartier von La Paz, treffen wir im Hotel Oberland ein, das übrigens von einem schweizer geführt wird.
Wir haben hier im Hotel Oberland mit Katja und Martin, unseren Motorradfreunden, die wir in Chile kennen gelernt haben, abgemacht.
Kaum auf dem Parkplatz vom Oberland, angelangt, kommt auch schon Martin um die Ecke und begrüsst uns herzlich. Wir halten einen kleinen Schwatz, um danach alles was wir brauchen im Hotelzimmer zu verstauen.
Bei einem feinen schweizer Nachtessen und nettem Geplauder mit Katja und Martin vergessen wir die stressige Anfahrt schnell.
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