Gaby und ich stehen früh auf um genügend Zeit für unsere heutige Tagesetappe zu haben. essen gemütlich Frühstück und packen danach die Motorräder. Gabys Bike bekam von meinem Bike einwenig Benzin, weil wir nicht in Atacama und in Calama tanken wollen. Mein Motorrad hatte ja noch genügend Benzin im Tank.
So gegen 9:30 verabschiedeten wir uns von Gerlinde und Andi und fuhren los in Richtung Calama. Kaum auf der Strasse stoppen wir ausserhalb von Atacama wieder um die zerklüftete Steinlandschaft im dem Fotoapparat fest zu halten. Die weitere Fahrt nach Calama war ein Einfaches. Es hatte keine spektakulären Szenen, ausser die Höhe von über 2500 müM, die man nur im Kopf wahrnimmt, ist etwas Spezielles.
In Calama fahren wir die Umfahrungsstrasse bis zu unserem Abzweiger und hoffen auf der Strecke eine Tankstelle am Strassenrand zu finden. Leider gibt es keine auf diesem Strassenabschnitt und wir müssen umkehren und in die Stadt hinein fahren. Wir müssen extrem weit in die Stadt hinein fahren um eine Tankstelle zu finden, was hier anscheinend normal ist. Endlich finden wir eine und tanken unsere Bikes und die Reserven voll, da es bis Uyuni keine Tankstelle mehr haben soll.
Sobald wir die urbane Gegend von Calama verlassen haben, sind wir wieder alleine auf weiter Flur. Die Bergkette immer zu unserer Rechten, die Chile von Bolivien trennt im Blickfeld. Irgendwann nach einem kleinen Dorf, das wir nicht mit Namen nennen können, weil die Karte nicht deckungsgleich mit der Natur ist, beginnt die Schotterstrecke. Sie ist einwenig durchzogen mit einer Art Sandstaub. Dies gefällt uns nicht so, aber da müssen wir durch. Einige Baustellen hat es auch hin und wieder.
Bei einer Linkskurve, die auch noch stark ansteigt, hat es eine Sandmulde, die ich gerade so schaffe. Sogleich versuche ich Gaby per Funk vor dieser Mulde zu warnen, aber ich bin zu spät. Ich halte an und versuche Gaby über den Funk zu erreichen, aber sie gibt keine Antwort. Das bedeutet nichts Gutes. Ich runter von meiner Maschine und rannte so schnell ich in dieser dünnen Luft konnte zur Kurve. Und da lag Gaby, schluchzend, sie hat die Mulde nicht geschafft. Ihr tat die rechte Seite des Brustkorbs weh, weil sie rechts über das Motorrad abgestiegen ist. Ich stelle die Maschine wieder auf und fragte, ob sie das Stück Hügel hinauf gehen kann. Das konnte sie. Oben bei meiner Maschine angekommen machten wir zuerst eine Rast und schauten ob es schlimm ist. Gaby konnte ohne grosse Probleme die Arme bewegen, aber die Rippen hatten beim Sturz etwas abbekommen. Nach der längeren Pause und einigen Anpassarbeiten beim Motorrad konnte sie recht gut weiter fahren.
Die Strecke ist an gewissen Stellen neu gebaut worden und wäre schon befahrbar gewesen, aber leider noch abgesperrt. Als die ‚alte’ Strecke immer rauer wurde, benutzten wir einfach doch den neuen Streckenabschnitt, was Gaby sehr entgegen gekommen ist.
Ollagüe
Als wir am frühen Nachmittag in Ollagüe, dem chilenischen Grenzdörfchen mit einem grossen Zugbahnhof angekommen sind, suchen wir das Hostal, das hier sein muss. Wir finden es mit einigem Nachfragen. Sogleich beziehen wir ein einfaches aber gemütliches Zimmer. Wir sind so geschafft und fallen beide nach einer nötigen Dusche schnell ins Bett. Die Nacht bringt Gaby relativ gut durch und ist am Morgen überrascht das nichts mehr weh macht. Doch als sie aufgestanden ist, sticht es ihr so heftig in die Rippen, dass wir beschliessen den heutigen Tag hier zu Rasten.
Gaby bleibt schön im Bett und ich geniesse auch die Ruhe, weil hier oben in der dünnen Luft, magst du einfach keine Bäume ausreissen. Wir haben gerade noch so viel chilenisches Geld, dass wir uns ein Abendessen leisten und die beiden Nächte bezahlen können, zum Glück ist das Frühstück das sehr einfach ist, im Preis inbegriffen. Die mittransportierten Esswaren werden deshalb als willkommene, kleine Snacks verspeist. Heisses Wasser bekommen wir auch gratis also haben wir alles was wir brauchen. Am Nachmittag höre ich einen Zug rangieren. Diesen muss ich einfach im Bild fest halten und das Dorf sowieso. Also raus aus dem Zimmer und sogleich zu den Schienen. Dort werden die Zugkomponenten neu zusammengestellt. Das Rangieren ist eine langwierige Arbeit. Alle Gleise werden von Hand gestellt, dass braucht fast den halben Nachmittag, bis die neue Zugkomponente weiter in Richtung Bolivien fährt. Ich mache meine Bilder und ziehe mich wieder zu Gaby ins Zimmer zurück.
Weiterfahrt nach Uyuni
Der nächste Morgen ist für Gaby immer noch schmerzvoll, aber mit Medikamenten beim Frühstück ist es erträglich weiter zu fahren. Die Zollabwicklung ist wie immer sehr schnell abgewickelt. Beim bolivianischen Zoll erfahren wir, dass die Strecke nach Uyuni sehr gut ausgebaut ist. Und tatsächlich, die Stecke wurde vor nicht langer Zeit neu gebaut, natürlich nicht geteert, aber die Oberfläche ist ebenso fest. Das ist super für Gaby und mich. Die Fahrt geht an kleinen Dörfern und Salzseen in Senken vorbei. Die Landschaft ist immer noch sehr hügelig mit vielen erloschenen, aber immer noch erkennbaren, Vulkankegeln vorbei. In nicht einmal vier Stunden nach der Grenze erreichen wir Uyuni. Dort beziehen wir ein Hostal, das wir als Tipp bekommen haben. Gaby konnte ohne starke Schmerzen die Strecke fahren, aber sobald sie vom Töff abgestiegen ist, plagten sie die Rippen.
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