Mittwoch, 30. Mai 2007

Tilcara

Von Salta aus in Richtung Jujuy führt uns die asphaltierte, kurvenreiche Strasse bei frostigem, nebligem Wetter entlang einer Höhenestrasse. Durch einen Wald der uns mit all seinen mit Reif behangenen Ästen an eine Art Märchenwald erinnert. Irgendwie mystisch. Bei schönem Wetter hätte man hier oben bestimmt eine tolle Aussicht aber das ist auch was ganz Spezielles.

Beim Tankstop und einem heissen Kakao erfahren wir von der Angestellten, dass es hier seit Jahren nicht mehr so kalt war zu dieser Jahreszeit. Eine Kaltfront die von der Antarktis her kommt, hat allerorts winterliche Temperaturen beschert. In Buenos Aires herrscht deswegen zurzeit Gasknappheit und die Taxifahrer demonstrieren auf den Strassen, da sie ohne Gas nicht arbeiten können.

Weiter führt uns die Route durch die Quebrada de Humahuaca, eine für ihre Schönheit berühmte Strecke in Argentinien. Sie ist tatsächlich spektakulär. Mittlerweile kommt die Sonne zum Vorschein und verleit der schön geschwungenen Strasse durch das farbenfrohe, hügelgesäumte Tal wunderbare Farben.

Nach einer ca. sechsstündigen Fahrt erreichen wir das kleine Dörfchen Tilcara, das ca. 160 Km nördlich von Salta und auf 2'300 müM liegt.

Über eine extrem steile, sandige Auffahrt, fahren wir zum Hostal hoch, das etwas oberhalb des Dorfes an einem Hügel liegt. Wir richten uns in einem kleinen Häuschen, das wir mit einer Engländerin teilen ein.

Beim anschliessenden Dorfrundgang merken wir die Höhe ganz gut, die Luft ist hier schon etwas dünner und wir geraten schnell ausser Puste. In einem Restaurant essen wir zu Abend und sind sehr überrascht, als wir ein super schmackhaftes Essen serviert bekommen, es ist nach ‚nouvelle cuisine’ gekocht aber einheimisch, eine lustige Kombination, wir geniessen es in vollen Zügen.

Wir bleiben, entgegen unseren Plänen, einen Tag in Tilcara und geniessen das warme Wetter vor unserem kleinen Häuschen. Eigentlich wollten wir einen Ausflug durchs Tal noch weiter nördlich machen aber wir geben uns etwas Zeit um uns an die Höhe zu gewöhnen. In der Sonne knüpfen wir nach Guido’s Anleitung einige Netze aus Nylonschnur, die wir seitlich des Tankes an unseren Maschinen anbringen möchten. Damit können wir etwas Gewicht nach vorne bringen und das ist gut so.

Sonntag, 20. Mai 2007

Salta

Guido meldet sich gleich für einen Spanisch-Intensiv-Kurs bei Graciela an, schon am nächsten Tag gilt es ernst für ihn; zwischen zwei bis vier Stunden pro Tag!

Zwischenzeitlich machen wir uns auf die Suche nach einer Lösung für unseren verlorenen Alu-Koffer. Nach langen Suchen finden wir einen Spengler der bereit ist uns eine Kiste aus feuerverzinktem Blech zu machen. Er wird etwa eine Woche dafür brauchen und weiss auch gleich einen, der uns eine Halterung für die Kiste schweissen kann, damit wir die neue Kiste an die Motorradhalterung anbringen können. Zusätzlich lassen wir an alle Trägersysteme ein U-Profil schweissen, um es mit einem Bolzen sichern zu können. Damit die Kisten nie mehr abfallen können. Wir sind recht froh dass wir alles in Arbeit geben können, so lässt es sich jetzt in Ruhe Salta und die Umgebung ansehen.

Im Hostel machen sie am Abend ein Asado, da sind wir doch dabei! Es ist das Beste das wir bis jetzt gegessen haben! Wir machen im Hostal interessante Bekanntschaften und verleben eine tolle Zeit, denn auch das Personal ist total freundlich und hilfsbereit.

Das Hostel liegt recht zentral und wir sind im nu in der Einkausmeile und auch bei den historischen Plätzen. Am Sonntag fahren wir mit dem Sessellift auf den Cerro San Bernardo und geniessen bei strahlendem Sonnenschein die Aussicht auf Salta, eine Stadt mit 400'000 Einwohner.

Es gibt in Salta viel zu sehen, das Regierungsgebäude direkt an der Plaza 9.de Julio, ist sehr gepflegt, einige gut erhaltene, alte Kirchen sehen wir uns auch an. Die Markthalle die neben frischen Lebensmitteln auch Handarbeiten darbietet ist auch immer wiedermal ein Besuch wert. Kleine Cafés laden immer wieder zum Verweilen ein.Das grosse Shoppingcenter ‚Alto Noa’ überrascht uns, es ist extrem luxuriös ausgestattet im Gegensatz zum sonstigen Salta. Im Kino das sich im obersten Stock des Centers befindet sehen wir uns Spiderman3 und einige Tage später Pirates of the Caribien3 an, es tut gut mal wieder im Kino zu hängen und einfach an nichts anderes zu denken.

Wir versuchen einen Sattler zu finden der uns seitliche Leder-Tanktaschen nach unserer Vorstellung arbeiten soll. Wir klappern rund 10 Orte ab aber alle haben irgendwelche Ausreden, kurzum niemand will unseren Auftrag ausführen, sie haben’s hier scheinbar nicht nötig, auch egal, dann gucken wir eben später in Bolivien.

Ausflug nach Cachi

An einem Tag machen wir einen Motorradausflug nach Cachi, das ist ein Ort rund 170 Km westlich von Salta. Salta liegt auf ca. 1’000 müM und Cachi auf rund 2'400 müM. Wir brechen früh am Morgen auf und müssen anfangs noch recht frieren ist es nur so um die 5° Grad warm. Gut und warm eingepackt verlassen wir erst mal Salta und fahren auf asphaltierter Strasse bis in den nächsten Ort wo wir dann rechts in Richtung Anden abbiegen. Von da an führt eine gut ausgebaute Schotterstrasse recht schnell in höhere Gefilde. Bei einigen engen Kurven durch die Bäche fliessen üben wir wieder einmal Wasserdurchfahrten. Es hat relativ viel Verkehr denn heute ist der 24.Mai, ein argentinischer Nationalfeiertag und scheinbar haben noch andere die gleiche Idee gehabt. Wir geniessen die Sonne die uns zunehmend aufwärmt. Als wir die Passhöhe erreicht haben, fahren wir unendlich lange durch eine imposante Hochebene. Es ist ein überwältigender Anblick, diese rot-braune sandige Ebene mit meterhohen Kakteen durchsetzt und das alles eingerahmt von grün-braunen Hügeln zu beiden Seiten. Zur Mittagszeit erreichen wir Cachi wo gerade eine Art Stafettenlauf mitten durchs Dorf stattfindet. Es ist lustig ins Dorf rein zufahren stehen doch zu beiden Seiten der Strassen die Leute um ihre Favoriten anzufeuern. In einem kleinen Restaurant setzen wir uns in die Sonne und geniessen ein gutes einheimisches Essen, haben ein interessantes Schwätzchen mit unseren einheimischen Tischnachbarn und gucken uns danach noch kurz das Örtchen Cachi an. Wir entscheiden uns, denselben Weg zurück zu fahren, denn die Alternativroute, die über Cafayate führt wäre fast doppelt so lange. Es macht unheimlich Spass diese weite und unbewohnte Gegend zu durchfahren, immer wieder halten wir an und geniessen die geniale Aussicht. Zurück in Salta sind wir zufrieden und recht müde.

Die Kiste ist fertig

Endlich, die Kiste samt Halterung und die U-Profile an allen Halterungen sind fertig, d.h. der Rohbau. Wir fahren mit einem Motorrad bei Angel, dem ‚Schweisser’ zu Hause vor, um zu sehen ob seine Konstruktion auch passt. Angel möchte, dass wir in seinen Hinterhof rein fahren, wo sein Schweissgerät steht, doch die Tür die durch die Küche führt ist zu eng. Er baut mit Hilfe seiner Kinder die halbe Seitenmauer neben dem Haus ab, damit wir da rein fahren können, doch das geht auch nicht, es ist schlicht unmöglich. So lassen wir das Moto auf dem Gehsteig und Angel holt sein Schweissgerät in die Küche. Er hat gute Arbeit geleistet, doch es muss noch vieles angepasst, gefeilt, neu angeschweisst und gerichtet werden, bevor das Teil soweit passt und bereit ist, dass Angel es fix zusammenschweissen kann. Als wir an diesem Tag nach vielen Stunden zum Hostel zurückkehren, ist klar; wir müssen wir noch zwei Tage warten, denn die Halterung muss noch ins galvanisations-Bad.

Hier in Südamerika braucht halt alles einbisschen mehr Zeit und wir finden uns damit ab.

Zwei Tage später können wir die Kiste samt Halterungen abholen, es muss abermals etwas daran geschraubt werden, doch schlussendlich passt alles und wir sind froh wieder vier Kisten zu haben.

Beim Anschrauben der Halterungen habe ich (Gaby) viel zu wenig Gefühl und breche gleich zwei Schrauben ab, Super! Und es ist wiedermal Samstag und somit sind morgen alle ‚Ferreterias’ zu, was bedeutet, noch einen weiteren Tag im mittlerweile sehr kalten Salta bleiben, obwohl wir doch endlich weiterfahren wollen. Was soll’s es hilft alles nichts wir müssen uns in Geduld üben!

Endlich, nach guten zwei Wochen, nachdem nun alles besorgt ist, die Vorderreifen neu aufgezogen und alle unsere Habseligkeiten neu verpackt sind brechen wir auf in Richtung Norden zu unserem nächsten Ziel; Tilcara.











Donnerstag, 10. Mai 2007

von Santiago nach Salta

Von Santiago nach Salta

Wir fahren dieselbe Strecke nach Argentinien zurück auf der wir einige Tage zuvor hergefahren sind. Wir hätten eigentlich eine Einladung von Mila, Thomas Schwiegermutter, die in Viña del Mar, am Meer wohnt. Aber da es hier schon ganz schön kalt ist ziehen wir es vor sofort weiter in den Norden zu fahren.

Nachdem wir wieder auf argentinischem Boden sind und alle Zollformalitäten hinter uns gebracht haben, schlagen wir den direktesten Weg in Richtung Salta ein.

Wir geniessen die Fahrt, sind wir nun doch nach so langer Zeit wieder komplett ausgerüstet und wirklich daran unsere Reise fortzusetzen. Ein tolles Gefühl!

Wir durchfahren eine farbenprächtige Gegend zum grössten Teil auf Schotterpisten in gutem Zustand. Es ist strahlend schönes Wetter aber da wir teilweise weit über 1000 Meter hoch sind ist es sehr kühl. Wir geniessen unsere neu gewonnene Freiheit und freuen uns schon auf eine Nacht im Zelt, das wir nun schon mehrere Wochen nicht mehr gebraucht haben.

Immer wieder halten wir an um Fotos und Videoaufnahmen der hügeligen, farbenfrohen Gegend zu machen.

Barreal, Provinz San Juan

Gegen sechs Uhr abends biegen wir in das Schottersträsschen ein, das uns den Weg zum Parque National Leoncito, in der Provinz San Juan, weist. Es hat zwei Observatorien und wir freuen uns schon die zu besuchen. Der Guarda Parque, der Parkaufseher empfängt uns freundlich und informiert uns dass der Campplatz gratis ist und wo es warme Duschen hat.

Wir suchen uns ein Plätzchen wo wir unser Zelt aufschlagen möchten………Da plötzlich ist es vorbei mit unserer Zufriedenheit. Guido stellt entsetzt fest, dass mein rechter Alu-Koffer, in dem unsere Küche und die Lebensmitteluntergebracht sind, nicht mehr an der Halterung ist. Ich muss ihn auf dem Weg verloren haben. Ungläubig und entsetzt, frustriert und traurig stehe ich fassungslos da und starre auf mein Motorrad. Wie konnte das nur passieren, der Koffer war doch abgeschlossen und somit gesichert; und wieso habe ich nichts gehört oder gespürt. Alles ist mir unverständlich! Aber wenn ich an den Lärm, den das Fahren auf der Schotterstrasse verursacht und die Dämpfung durch den Helm, denke dämmert es mir langsam warum ich es nicht bemerkt haben konnte. Da ich meistens hinter Guido fahre konnte auch er es nicht sehen.

Guido schaut ob er anhand der gemachten Fotos feststellen kann wo wir den Koffer verloren haben, doch es steht bloss fest, dass wir ihn an der Grenze noch hatten. Von der Grenze bis hierher sind es 150 Km Schotterstrasse! Nichts ist mit friedlichem Camperleben, wir fahren in den nächstgelegen Ort Barreal zur Polizei und bitten sie die Posten auf der zurückgelegten Strecke zu fragen ob der Koffer gefunden und abgegeben wurde. Da es bereits eindunkelt quartieren wir uns in einer Cabaña ein und machen bei zwei Radiostationen einen Aufruf zur Abgabe der Kiste.

Am nächsten Morgen bitten wir auch die andere Polizeistelle um ihre Hilfe die sie uns auch prompt gewähren, sie telefonieren rum erhalten aber keine positiven Nachrichten. Wir machen uns mit einem Motorrad auf den Weg die Strecke abzusuchen. Nachdem wir zwei entgegenkommende Autos und ein Lastwagen angehalten und gefragt haben ob sie die Kiste auf der wenig befahrenen Strecke gesehen haben und diese verneinten, schwindet unsere Hoffnung, dass wir die Kiste vielleicht doch noch am Strassenrand finden können.

Wir kehren frustriert um und müssen uns wohl damit abfinden dass wir wiedermal nur mit drei Kisten und einem neuen Problem dastehen.

Wir fahren am nächsten Tag weiter und wollen möglichst schnell nach Salta, wo wir die Lösung unseres neuen Problems anpacken können.

Chilecito Provinz La Rioja

Nach vielen Kilometern auf Schotter- und Asphaltstrassen, durch eine recht grüne Landschaft in der teilweise auch grosse Kakteen zu bewundern sind, kommen wir am frühen Nachmittag in Chilecito an. Wir nehmen uns ein Zimmer in einem Hotel und geniessen ein feines Essen in einem hübschen kleinen Restaurant und fallen danach recht müde ins Bett.

Am nächsten Tag stehen wir gemütlich auf frühstücken in Ruhe und fahren dann weiter in Richtung Norden, gespannt wo wir am Abend wohl sein werden.

Cafayate

Gegen den späten Nachmittag besuchen wir die Ruinen von Quillmes, eine gut erhaltene, alte Indianerstadt. Die Ruinen sind auf ca. 1800 Metern Höhe und wir merken dies gut als wir den steilen Weg zu den Ruinen gehen. Es bietet sich uns eine wundeschöne Aussicht über das ganze Tal über und über mit grossen Kakteen bewachsen, sehr schön.

Nach dem Besuch der Ruinen fahren wir die 40 Km nach Cafayate und mieten uns in einem Hostel ein. Der Besitzer heizt den kleinen Holzofen in unserem Zimmer ein, worüber wir sehr froh sind, denn es ist hier recht kalt in der Nacht.

Wir schlendern im Dorf herum, besuchen die einzige Che Guevara-Statue die es in Argentinien gibt, und reservieren uns für den nächsten Tag ein Bett in einem Hostal in Salta. In einem hübschen Restaurant, dass auf die Strasse heraus gestuhlt hat, treffen wir Reni und Ebi, zwei Deutsche und gesellen uns kurzerhand zu ihnen. Wir verbringen einen unterhaltsamen Abend bei gutem Wein aus Cafayate und feinen Spezialitäten aus der Gegend.

Die beiden schwärmen uns von der Strasse nach Salta, durch die Quebrada de Cafayate, vor und wir entscheiden uns diese morgen zu fahren. Ursprünglich wollten wir über die Schottersrtasse nach Cachi fahren aber wir entschliessen uns diese Strecke von Salta aus ohne Gepäck zu fahren. Am Schluss des gemütlichen Abends fahren uns Reni und Ebi noch in ihrem Chevrolet zum Hostal und wir fallen wiederum total müde ins Bett. Zur Übernachtung gehört ein gutes Frühstück mit feinem Kaffee und einem speziellen Joghurtdrink aus Cafayate, sehr lecker. Danach wollen wir uns aufmachen um diese vor uns liegende, schöne Strecke kennen zulernen.

Aber vorher werden wir wieder mit unserem Problem, das wir erstmals in Barreal feststellten, konfrontiert. Unsere Motorräder springen nicht an, wenn sie zu kalt haben, na toll! Die Elektronik ist so gesteuert, dass die Motos erst bei einer gewissen Aussentemperatur gestartet werden können, und da es heute um 0° Grad war haben sie eben zu kalt, super schlau! Na, schön, setzen wir uns in die Sonne neben die Motos und warten eben, was bleibt uns den anderes übrig? Aber die Aussicht auf die Höhen in Bolivien und Peru stimmt uns nicht gerade zuversichtlich.

Wir fahren die asphaltierte Strecke von Cafayate nach Salta. Es ist super schönes Wetter, wenig Verkehr ist unterwegs kurzum ein perfekter Tag um diese traumhaft schöne Strecke zu fahren.

Als wir Cafayate verlassen hat es noch viele Bodegas (Weingüter) dann schlängelt sich die Strasse in die Hügel hinein. Diese Farben sind einmalig, die rote Erde, der extrem blaue Himmel und die saftig grünen Pflanzen, einfach genial! Immer wieder halten wir an um diese Bilder in uns aufzunehmen und auch um sie fotografisch festzuhalten.

Gegen den späten Nachmittag erreichen wir Salta und steuern unsere Motos gleich zum Hostel Terra Oculta das auch eine Garage für uns bereithält.

Freitag, 4. Mai 2007

Santiago de Chile

Es ist ein unbeschreiblich gutes Gefühl, nach so vielen Wochen wieder im Sattel zu sitzen und endlich weiterreisen zu können, absolut genial! Auch das Wetter und die Strecke sind traumhaft schön. Wir fahren aus Mendoza raus anfangs noch durch Weinanbaugebiet, dann allmählich in die Höhe, vorbei an Hügeln rein in die Andenkette. Wir kommen am höchsten Berg von Süd-oder gar ganz Amerika vorbei. Leider ist der Aconcagua mit seinen 6780 metern Höhe ganz von Wolken eingehüllt und somit schlecht sichtbar.
Die Zollformalitäten sind verhältinsmässig schnell erledigt und schon bald fahren wir erneut auf chilenischem Boden. Es ist eine schöne Strecke, gut asphaltiert und viele Kurven, auch ein Teil voller Haarnadelkurven, ganz toll! Es ist hier auf dem Pass oben recht kühl und wir sind froh dass wir warme Sachen angezogen haben.


Bei Thomas zu Hause
Nach ca. 7 Stunden Fahrt kommen wir bei Thomas von Unger zu Hause an. Wir werden ganz herzlich von Thomas’ Frau Mariette und den Kindern Max 1 Jahr alt und Colomba 4 Jahre alt empfangen. Auch Severina, das Hausmächen nimmt uns herzlich in Empfang. Wir dürfen ein Zimmer mit Bad beziehen. Wir sollen uns einfach wie zu Hause fühlen; wir sind total überwältigt, glücklich und dankbar, dass uns das widerfährt.
Bald schon kommt auch Thomas von der Arbeit nach Hause und heisst uns herzlich willkommen. Es gibt viel zu erzählen und auch unsere Pakete aus der Heimat sind alle eingetroffen. Voller Freude packen wir die ersehnten Sachen aus, die mit feinem Füllmaterial gestopft wurden, Schweizer Schoggi, so fein!!
Wir werden total verwöhnt, in der ganzen Gegend herumgefahren, fein bekocht, ausgeführt, Rodrigo, den wir zusammen mit Thomas auf der Carretera Austral getroffen haben, wird zum Mittagessen eingeladen und so weiter. Wir fühlen uns total wohl und geniessen diese Zeit mit von Unger’s total.

Bei Motouring
Am Samstag fährt uns Thomas zu Carlos, der einen gut sortierten Motorradzubehörladen hat. Bei ihm können wir unsere Reifen kaufen, was uns sehr erleichtert, haben wir nun doch wieder die Reifen die wir schon kennen und gute Erfahrungen gemacht haben. (Continental TKC 80 Twinduro).
Am Wochenende kommt Mila, Thomas’ Schwiegermutter zu Besuch und wir fahren alle zusammen in den Golfclub zum Mittagessen. Aber vorher fahren wir mit Thomas auf den Cerro San Christobal, sozusagen den Hausberg von Santiago. Es hat viele Leute oben, viele Radfahrer, Leute die die heilige Messe in der Freilichtkirche besuchen und auch viele Touristen. Obwohl die Aussicht vom Nebel und auch von Smog etwas getrübt ist, geniessen wir es über ganz Santiago zu sehen während Thomas uns erklärt was wo ist.
Am Montag fahren wir mit Guido’s Moto in die Stadt um einige Sachen zu erledigen, wir müssen versuchen unsere Digitalkamera reparieren zu lassen, sie hat nach nur 4 Monaten den Geist aufgegeben. Auch brauchen wir noch Werkzeug, eine Reisestecker und eine neue Jeans für mich (Gaby).
Wir kehren spät abends zu von Unger’s zurück und bekommen einen feinen Z’nacht.
Am nächsten Tag können wir bereits die Digitalkamera geflickt in Empfang nehmen, es hatte sich eine Schraube im Innern gelöst und eine Sicherung zerstört. Am Flughafen von Santiago finden wir dann den Reisestecker und im grossen, schönen Einkaufscenter finden wir auch die Jeans. Jetzt fehlt uns nur noch durchsichtige Klebefolie, damit wir die neue Alubox auskleiden können und dann sind wir wieder komplett ausgerüstet.
Am Abend gehen wir mit Thomas und Mariette in ein japanisches Restaurant und essen zum ersten Mal Hot Sushi, was uns wunderbar schmeckt.
Als wir am nächsten Tag die neue Kiste am der Halterung anbringen wollen, merken wir dass sie nicht ranpasst, die Halterung an der Kiste ist im falschen Winkel angebracht worden und somit unmöglich zu befestigen, na toll, was machen wir jetzt?!? Wir fragen bei Carlos nach, der auch Hepco & Becker Koffer verkauft ob er bereit ist uns zu helfen, er ist es, am Nachmittag können wir bei ihm vorbeigehen. Carlos hat eine gut ausgestattete Werkstatt und macht sich gleich daran, dass falsch angebrachte Schloss richtig zu platzieren, er befestigt danach auch das neue Schloss an einer unserer anderen Kisten. Dieses ist nämlich nach nur 2 Monaten Gebrauch ausgebrochen und musste uns auch aus der Schweiz zugeschickt werden. Dieses Schloss muss mit Bobnieten befestigt werden wozu man natürlich auch das richtige Werkzeug braucht. Gegen den späten Abend ist alles gerichtet und wir gehen dankbar für die erhaltene Hilfe zu von Ungers zurück.
Wir nehmen uns einen ganzen Tag Zeit um die neue Kiste mit Folie auszukleiden und alles neu zu packen.Am Morgen des 10. Mai verlassen wir unsere Wohltäter mit einem lachenden und einem weinenden Auge, wir haben so viel Freundschaft, Hilfsbereitschaft, und Grosszügigkeit erfahren, die wir wahrscheinlich nie mehr gutmachen können. Wir hatten eine wunderbare Zeit und sind unendlich dankbar dafür.