Dienstag, 4. März 2008

Zacatecas

Nach unserem schon lange gefassten Vorsatz, dass wir nicht mehr als plus minus 300 Kilometer am Tag fahren, zogen wir von San Miguel de Allende wie immer früh los. Auf diese Weise haben wir auch schon am Nachmittag etwas von dem neuen Ort.

Landschaftlich ist diese Gegend sehr trocken, für meinen Geschmack, aber wir sind hier immer über 2000 müM und es regnet offensichtlich wenig. Links und rechts von dieser Strasse hat es nur Büsche die an einen Anfang von Wüste erinnert. Doch nach etwa 150 Km kommen wir an Ackerfeldern vorbei. Diese sind zwar nicht bestellt, aber frisch geackert sind sie schon. Ich kann mir nicht vorstellen was in diesem Tal in dieser Trockenheit wachsen soll. Aber etwas muss es ja sein, sonst würden sie hier nicht Ackerbau betreiben.

Die Weiterfahrt nach Zacatecas endet nach breiten und schmalen Landstrasse in einer Art Autobahn. Nur hier ist nicht so strikt getrennt was alles auf dieser Strasse fahren darf. Es fährt sozusagen alles drauf. Sogar die Tracktoren, aber das ist hier normal. Mit einer dreispurigen Strassenführung geht es in die Vorstadt hinein. Irgendwann kommt ein Abzweiger zum Zentrum. Wir folgen schnurstracks dieser Tafel. Im Zentrum, das zwischen zwei Hügelzügen liegt, geht es heillos durch die engen Gassen, die dazu noch gut gefüllt sind mit Autos. Wir verfahren uns in einem steilen Stadtteil am Berg so sehr, dass wir bei einer sehr steilen Strasse die in einer Sackgasse endet, rückwärts wieder raus müssen. Zum Glück haben wir das im Kurs in Hechlingen gelernt, dennoch ist es ein schweisstreibendes Unterfangen. Nach langem Suchen finden wir endlich in einer Nebengasse ein schmuckes Hotel, ganz nahe von der Kathedrale. Es ist etwas teuerer als sonst, aber wir kriegen einwenig Rabatt, als wir danach fragen und zwei Nächte bleiben.

Erster Stadtrundgang

Wir vom Hunger gezeichnet haben in unserem Reiseführer einen Restauranttipp ausgesucht und diesen wollen wir jetzt finden. Das Restaurant befindet sich auf der anderen Hügelseite. So stampfen wir auf einigen Irrwegen zum Restaurant. Dort essen wir die in dieser Gegend üblichen Tortillas. Meine sind mit einer Art trockener Gemüsepaste und Käse gestopft. Gaby hat sich welche mit Hünchen bestellt. Diese Tortillas haben wirklich gut geschmeckt.

Frisch gestärkt machen wir noch eine Runde durch die Altstadt, die wirklich gut erhalten ist. Für heute haben wir genug gesehen, da wir von der Fahrt müde sind und so gehen wir zurück zu unserem Hotel. Auf dem Rückweg zum Hotel kaufen wir in einem OXXO, das ist so etwas wie ein moderner Tante Emma Laden, oder „Seven-eleven“ noch einige Kleinigkeiten ein. Im Hotel, haben wir herausgefunden, dass wir eine WIFI-Antenne nutzen können, die nicht geschlossen ist. So haben wir wieder mal mit Zuhause und auch mit Stefan telefoniert. Stefan haben wir auf Skype gesehen und so uns einwenig ausgetauscht. Er kam gerade vom Kupfercanyon zurück und hat seine Eindrücke geschildert. Morgen wird er mit der Fähre auf die Halbinsel Baja California übersetzten.

Zweites Sightseeing

Zacatecas war oder ist immer noch, nur nicht mehr in der Stadt drin, ein Silberminenort. Hier gibt es eine Bergseite die früher die Silbermine war. Es wurde vor dreissig Jahren geschlossen, weil sie nicht mehr rentabel oder zu nahe an der Stadt war. Auf alle Fälle wollen wir diese anschauen. Von einem Taxi lassen wir uns zu einem der zwei Eingang fahren. Man kann auch auf der anderen Seite, am anderen Ende des Berges, rein, aber dort wollen wir raus. Warum, später mehr.

Wir kaufen beim Eingang unsere Billete und schon geht es los. Wir werden mit einer art Bergbahn, nun für Touristen tauglich, in den Stollen hinein gefahren. Drinnen angekommen ist alles mit farbigem Licht beleuchtet. Unser Guide gibt uns einige Instruktionen wie unsere Tour ablaufen wird. Danach sehen wir in einem Seitengang viele verschiedene Kristalle, die von hier und aus anderen Teilen der Welt her stammen. Danach werden wir durch den Stollen geführt. Dieser ist wirklich nur noch zur Schau da, man sieht überhaupt nicht wie schwer es früher die Sklaven und danach die Arbeiter hatten. Nicht zu vergleichen mit Potosí in Bolivien, wo wir drin waren. Das einzige Spannende, was leider nur am Wochenende geöffnet ist, ist die Disco die sich in diesem Stollen drin befindet. Leider konnten wir nur durch das abgesperrte Gitter einen raschen Blick erhaschen. Wir werden schon früher abreisen als das sie ihre Tore wieder öffnet, das ist etwas schade, aber nur für diese Bar noch länger hier in Zacatecas zu bleiben, das bringt es nicht.

Am Ende der Führung gehen Gaby und ich hinten aus dem Stollen, wo man auch rein könnte. Aber wir wollen noch zur Gondelbahn, die gleich neben dem Ein- bzw. Ausgang ist. So können wir von der anderen Bergseite wieder in die Stadt hinunter spazieren. Leider hat ein extremer Wind eingesetzt. Die Bahn fährt deswegen in nächster Zeit nicht und so lange wollen wir nicht warten. Also gehen wir von hier wieder aus wieder hinunter ins Zentrum. So schlendern wir einwenig in der Altstadt herum, fotografieren die Kathedrale, genehmigen uns eine Pause gleich nebenan in einem luxuriösen Cafe. Danach beenden wir unsere Besichtigungstour und ziehen uns in unser Hotel zurück und geniessen es etwas früher zu Bett zu gehen. Da wir Morgen ja wieder zeitig auf die Piste wollen.