Zuerst fahren wir drei runter zum Strand von Tulum. Aber hier hat es ausschliesslich teure Unterkünfte die uns nach näherer Betrachtung das Geld nicht wert sind. So suchen wir uns eine Bleibe im Dorf Tulum. Wir finden ein Backpackers wo wir für 120 Peso im 8er Zimmer mit Frühstück einchecken. Die Motos können im Garten abgestellt werden.
Zum Abendessen gehen wir in ein günstiges einheimisches Restaurant, wo wir im lauschigen Garten Platz nehmen. Auch hier ist der Service super zuvorkommend und gut. Wir essen alle was typisch Mexikanisches und es schmeckt uns gut.
Stefan fährt am nächsten Morgen weiter nach Cancun um seine Reisebegleiterin am Flughafen abzuholen. Wieder einmal heisst es Tschüsssagen, aber wir treffen uns bestimmt wieder!
Guido und ich gehen einen Tauchausflug zu einem Cenote buchen, welchen wir morgen Nachmittag machen werden.
Das Dörfchen ist schnell erkundet, es hat nicht viel zu sehen hier. Ein paar Touristenboutiquen, einige Internetkaffees und natürlich Restaurants. Im Backpacker hat es WIFI und wir können endlich in Ruhe alle Emails beantworten, die sich in den letzten Wochen angesammelt haben.
Cenote-Tauchen
Mit Rob, dem Tauch-Guide, fahren wir im Pickup zum ersten Tauchplatz, das Grand Cenote. Wir gucken uns das Cenote von oben an und bekommen eine professionelle Einweisung ins Kavernen-Tauchen. Gut sind wir nur zu dritt, denn in Kavernen taucht man hinter einander und je weniger desto besser. Der Anblick dieses Cenotes ist hinreissend, glasklares Wasser dass uns in den verschiedensten Blautönen zum eintauchen einlädt. Schon von der Plattform aus kann man in die Kavernen mit ihren wunderbaren Felsformationen reingucken und es sieht einfach verlockend aus.
Zurück beim Pickup ziehen wir unsere Ausrüstungen an und gehen runter zum Holzsteg. Mit einem Schritt vorwärts sind wir im angenehm warmen Nass. Und los geht’s, Rob an der Spitze, ich hinter ihm und Guido am Schluss. In dieser Formation gleiten wir durch das glasklare Wasser. Es ist herrlich, eine nochmals ganz andere Welt, als wir sie bisher schon vom Tauchen kennen. Es ist friedlich hier, so ruhig und gelassen. Einige kleine Süsswasser-Fische begleiten uns am Anfang, doch als wir etwas tiefer in die Kavernen vordringen, bleiben die Fische zurück. Wir tauchen mit Lampen ausgerüstet in die etwas dunkleren und engeren Teile der Kaverne, sind jedoch immer nur 15 Sekunden vom nächsten Auftauchort entfernt. Anfangs hatte ich Bedenken, da ich mich in Höhlen nicht wohl fühle, doch dies hier ist ganz anders. Es sind wunderbare Felsformationen die sich hier gebildet haben und an denen wir gemächlich vorbei schwimmen. Rob führt uns an einem „Weg“ entlang, wo wir mal mit mehr Tageslicht mal mit weniger Tageslicht die ausgewaschenen Steinwände bestaunen können. Immer wieder haben wir das Gefühl als hätte es gar kein Wasser um uns herum, es ist so klar! Es ist einfach ein absolut herrliches Erlebnis und wir sind noch ganz verzückt als wir nach 40 Minuten wieder auftauchen. Während wir beim Pickup unsere Erlebnisse besprechen bekommen wir einen Snack und was zu Trinken.
Danach fahren wir um nächsten Tauchplatz zum Cenote Cala Vera.
Nach dem Briefing beim Einstieg montieren wir wieder unsere Ausrüstung zusammen und gehen zu Fuss zum Einstieg zurück.
Dieses Cenote hat einen etwas speziellen Einstieg, er ist klein und etwas erhöht. Der Durchmesser beträgt etwa 5 Meter und wir müssen ca. 3 Meter runterspringen. Das ist ein lustiges Gefühl mit der Taucherausrüstung! Der Sprung scheint nicht enden zu wollen und dann plötzlich durchbricht man mit Wucht die Wasseroberfläche.
In diesem Cenote ist noch was Spezielles zu sehen. Im Oberen Teil der Kaverne hat es Süsswasser und ca. auf 10 Metern beginnt dann die Salzwasserschicht. Im Bereich wo sich die beiden Wasserarten mischen ist die Sicht ganz unscharf. Etwa wie wenn die Luft auf heissem Asphalt flirrt. Durch diese Schichten ist es ganz komisch durchzutauchen, man kann sich nur bedingt orientieren. Dieses Cenote ist weniger von Tageslicht erhellt aber es hat auch sehr schöne Felsformationen aufzuweisen. Nach dem Auftauchen müssen wir zuerst die senkrechte Metallleiter hinauf steigen, gar nicht so leicht mit der Ausrüstung! Aber oben angekommen unterhalten Guido und ich uns begeistert über das soeben Gesehene. Das erste Cenote hat uns beiden etwas besser gefallen, vielleicht weil es mehr Licht drin hatte und dadurch mehr Blautöne des Wassers zum Vorschein kamen?
Auf alle Fälle war es ein super Erlebnis, dass wir nicht missen möchten.
An dem Tag als wir weiterfahren möchten, regnet es in Strömen und so beschliessen wir noch einen Tag hier in Tulum zu verbringen. Leider entpuppt sich der Boden, auf dem wir die Motos abgestellt haben, als weicher als erwartet. Da es öfters Mal geregnet hat, ist der Zentralständer von Guidos Maschine eingesunken und das Bike liegt auf der rechten Seite. Scheisse, wir stellen sie wieder auf und entdecken, dass ein Windabweiser bei der Verschraubung ausgebrochen ist. Wir haben somit eine Beschäftigung und schrauben die ganze vordere Verschalung ab, damit wir sehen können, ob noch mehr Schaden entstanden ist. Zum Glück nicht und wir können den Windabweiser mit Kontaktkleber wieder notdürftig reparieren.
Am nächsten Morgen verlassen wir Tulum und fahren nach Playa del Carmen. Hier sollte eigentlich unser Päckchen mit Ersatzteilen bereits eingetroffen sein.