Dienstag, 22. Januar 2008

Cancun

Wir sind mit unseren Motorrädern in eineinhalb Stunden von Playa del Carmen nach Cancun hoch geflitzt. Der Ort der Bleibe, die wir uns ausgesucht haben, ist auch schnell gefunden. Leider hat das von uns bevorzugte Hotel keinen Platz für unsere Motos. So fahren wir auf die andere Seite des Häuserblocks. Dort hat es ein kleines Hostel mit einer kleinen Parknische. Als ich Edith, die Besitzerin für zwei Plätze zum Schlafen und die Motorräder frage, sagt sie, dass wir von Stefan schon vorangekündigt worden sind. Damit wussten wir, dass er vor einigen Tagen auch hier gewesen ist.

Cancun

Also wer glaubt, dass in Cancun-Stadt der Bär jeden Abend am Tanzen ist, ist hier fehl am Platz. In der Stadt ist es extrem ruhig, was den Tourismus angeht. Klar hier gibt es auch Einkaufszentren im Stil von amerikanischen Shoppingmalls oder Restaurants oder Discos, eine ist gerade neben unserem Hostel und die lassen die Musik auch mal mitten unter der Woche morgens um 5 Uhr volle Kanne laufen, aber die gibt es ja in jeder grösseren Stadt.

Was der absolute Hammer ist, ist die Zona Hoteleria. Da reihen sich auf einem schmalen, nur 500 m breiten aber auf sage und schreibe 15 Km langen Landstreifen, gleich vor der Stadt die Hotelsilos in Reih und Glied. Es sind alle grossen Namen wie Hilton, Ritz Carlton oder RIU vertreten. Das ist schon extrem zu sehen, wenn man einen Tagesausflug da hin macht. Es schreckt uns extrem ab, da wir solche Ferien uns nicht mehr vorstellen können.

Der Strand ist extrem schön in der Farbe Türkis, das haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Wir entschliessen uns vom untern Ende der Hotelsilos dem Strand entlang, in Richtung aus der wir gekommen sind, zu gehen. Der Sandsteifen vor den Hotels ist extrem schmal, er beträgt nur noch 20 Meter. Dieser wurde von Wilma, dem Wirbelsturm im Jahr 2005, einfach weggefrässt, die Sandsteinplatten im Meer stellen richtige Barrieren dar. Wenn man im Meer schwimmen will, müsste man zuerst über die Steine klettern, aber dahinter kommen mannshohe Wellen rein geprescht. Nicht ganz ungefährlich.

Wir spazieren zwischen den Liegestühlen weiter, bis wir wirklich vom Pauschaltourismus gesättigt sind und das dauert keine Stunde. Also machen wir uns mitten durch eine riesige Hotelanlage in Richtung Strasse aus dem Staub.

Isla Mujeres

Zum Glück gibt es nochmals eine kleine Insel vor Cancun, sie heisst Isla Mujeres. Sie soll nicht so touristisch erschlossen sein. Das wollen wir sehen. Mit dem Wissen, dass unsere Motos sicher, bei Edith im Hostal las Flores, hinter Gittern geparkt sind, gehen wir mit kleinem Gepäck zum Schiffshafen. Dort kaufen wir unsere Hin- und Rückfahrtkarten und gleich fünf Minuten läuft das Schiff schon aus.

Der strahlende Sonnenschein färbt das Meer wunderschön in allen Blautönen die es fürs Meer gibt. Auf der Insel, am Nordende angekommen, finden wir wie immer ein einfaches Bett in einem Dorm eines Backpacker.

Die Sachen schnell im Zimmer abgelegt und gleich einen kleinen Rundgang gestartet. Irgendwie reizt es uns doch nochmals zu Tauchen, da es ja absolut phantastisch sein soll. Wir werden auch fündig und buchen für den morgigen Tag zwei Tauchgänge. Danach zieht es uns zum Strand. Der ist klein, auch wegen Wilma, aber es hat genügend Platz unter den schattenspendenden Palmen. Wir geniessen die Ruhe weil es hier, im Vergleich zur Zona Hoteleria, einfach herrlich ist zum baden im warmen Meer. Hier geniessen wir den Sonnenuntergang, der schön aber nicht der Spektakulärste ist. Unseren Hunger stillen wir in einer kleinen einheimischen Beiz. Danach schlendern wir in der Restaurantstrasse zurück und gehen relativ früh zu Bett.

Tauchen

Wir müssen zum Glück nicht früh bei der Tauchbasis sein. Erst um 9:30 Uhr geht es los mit Anzug, ABC-Ausrüstung, Jacket und Regulator fassen. Wir haben Wieder mal Glück, da wir die einzigen sind, die einen Tauchgang am Korallenriff machen wollen. Ein zweites Schiff fährt zu einem Wrack, aber das lässt uns kalt.

Die Gerätschaften werden zum Boot gekarrt und verladen. Danach fahren wir ans südliche Ende der Insel. Dort springen wir in das nicht einmal 15 Meter tiefe Wasser. Hier gibt es riesige Korallenfelsen, auf denen sehr grosse Fischschwärme stehen. Wir sind über eine Stunde bei den Felsblöcken getaucht und haben einen ruhenden Ammenhai gesehen.

Der zweite Tauchgang ist keine 300 Meter vom anderen entfernt. Die Landschaft sieht gleich aus. Auch hier sehen wir wieder riesige Fischschwärme. Dazu kommen noch Langusten. Als Gaby und ich auftauchen, sind wir gleicher Meinung. Den zweiten Tauchgang hätten wir uns sparen können und es Bedarf keine weiteren TG’s bis etwas wirklich aussergewöhnliches Unterwasser zu sehen wäre.

Wir geniessen den Nachmittag wie am Tag zuvor am Strand und gucken uns nochmals den friedlichen Sonnenuntergang an.

Am heutigen Abend ist hier die Fasnacht ausgebrochen. Der wird hier ganz anders gestartet als bei uns. Die Tanzgruppen von klein bis gross zeigen ihre einstudierten Darbietungen auf den Dorfplatz und werden am Schluss, wenn dann alle durch sind, prämiert. Diesen Akt haben wir nicht mehr erlebt, weil es extrem lange gedauert hätte und wir nach der dritten Tanzgruppe es schon gesehen hatten. Es sah alles gleich aus und vor allem hat jede zweite Gruppe zum selben Musikstück getanzt. Danach wäre noch eine Band gewesen, doch dieser haben wir das Kopfkissen vorgezogen.

Heute kehren wir zurück auf das Festland und fahren weiter, nach Chichen Itzá.