Bei strahlend blauem Himmel fuhren wir die, wie in chile üblich, betonierte Stasse nach Puerto Natales. Als uns der Hunger trieb, hielten wir an einem gemütlichen Fleck am Strassenrand an und verzehrten unseren mitgebrachten Lunch.
Auch heute wehte der berüchtigte patagonische Wind wieder über die Strasse hinweg. Was für uns bedeutet: in die Kurve liegen auf gerader Strasse. Die leicht hügelige Gegend beschert uns Abwechslung auf der verkehrsarmen Strecke.
Am späteren Nachmittag fuhren wir von einem Hügel her kommend ins Dorf Puerto Natales ein. Das kleine Nest an einem Meeresfiord ist die Ausgangsposition
für den Nationalpark Torres del Paine. Als wir an der Bucht, gleich neben dem Turisteninformationszenturm, abgestiegen waren, erblickten wir ein uns gut bekanntes Fahrzeug mit ZH-Nummernschild. Und sogleich sprang Nicole aus der Turi-Info raus, auf uns zu und begrüsste uns innig. Lustig, als wenn wir hier abgemacht hätten.
Sie war gerade daran sich einen Überblick des Nationalparkes zu verschaffen. So gingen wir alle ins Turi-Info rein und liesen uns über die Torres aufklähren. Das wir den Park zusammen besuchen würden, war nun eine klare Sache. Da die Fahrt bis zum Park nochmals über 1 ½ Stunden gedauert hätte, blieben wir über Nacht hier in Puerto Natales auf einem Campingplatz mitten im Dorf.
Dort haben wir wieder einmal Motorradfahrer getroffen, die schon die halbe Welt bereisst hatten. Rosa und Tomm erzählten uns von ihrer Fahrt durch Russland und wie sie danach auf den amerikanischen Kontinent rüber kamen. Natürlich wurde auch über Technik, Motorräder und mögliche sonstige Hindernisse einer Motorradreise gefachsimmpelt.
Auf zu den Torres
Am Morgen wurde alles früh zusammengepackt, ordentlich gefrühstückt und dann ab auf die Piste. Nicole bot uns an, die Gepäckrollen im Landcruiser zu verstauen, um es uns leichter, im wahrsten Sinne des Wortes, zu machen. Dieses Angebot haben gerne angenommen und so fuhren wir im Konvoi die Stecke zum Nationalpark. Der erste Abschnitt war noch betoniert, aber schon bald konnten wir wieder eine gute Schotterpiste unter die Räder nehmen. Bei Sonnenschein durch die grüne, hügelige Landschaft zu fahren war einfach wunderbar. Wir haben am Wegrand immer wieder Herden von weidenden Guanacos, Familien von Wildpferdefamilien und sogar ein Gürteltier, dass leider schneller war als das Yücken der Fotokamera, gesehen. Weit am Himmel oben konnten wir sogar Condore ausmachen. Gegen den Schluss der Tag
esetappe bot sich uns ein wunderbarer Panoramabilck auf die Torres (ein Bergmassiv, nachdem der Nationalpark benannt wurde). Diese standen ohne eine Wolke um die Gipfel, was anscheind ein seltener Anblick ist, frei in der Landschaft.
Immer wieder hielten wir an und bewunderten kleine Seen die wunderschön am Fusse der Torres in der Sonne glänzten. Auf dem Camping am Lago Peohe schlagen wir unser Zelt auf und köcheln zusammen etwas feines.
Tour zum Lago Grey
Am folgenden Tag beschlossen wir zusammen mit dem Landcruiser zum Lago Grey zu fahern um eine Bootstour zu machen, für die wir am Abend zuvor Plätze reserviert hatten. Die abwechslungsreiche Fahrt von etwa zwei Stunden war kurzweilig. Kein Wunder bei solch schöner Umgebung. Wir schlenderten zuerst zum Gletschersee in dem riesige Eisblöcke trieben. Der Wind blies einen fast vom Kiesstrand weg. Als wir genug Wind bekommen hatten, meldeten wir uns bei der Bootstourenfirma. Dort erst haben wir den Preis erfahren. Es hätte für eine stündige Fahrt für jeden von uns über 80.- SFr gekostet, aber nur wir drei hatten uns bis zu diesem Zeitpunkt gemeldet. Ausserdem kam noch hinzu, dass es die letzte Tagesfahrt gewesen wären. Nach dem Preisschock haben wir sogleich dankend die Reservation zurückgezogen. Zumal wir den Gletscher schon vom Strand aus gesehen hatten. Das Wetter beim Gletscher verschlechterte sich auch zusehends und so war es kein grosser Schmerz, diesen Gletscher nicht vom Schiff aus zu sehen. Als wir in Richtung Parklpatz tortteten sahen wir bei der Einfahrtstrasse zum Plat noch eine Seltenheit. Einen patagonischen Hirschbock mit seinem Weibchen. Wir beobachten die Tiere aus zehn Meter Entfernung. Sie liessen sich von uns nicht stören, auch nicht als ein Auto die Einfahrtstrasse zum Parkplatz einbog. Da wussten wir, dass sich diese Tiere an uns Menschen schon gewöhnt waren.
Auf der Rückfahrt versuchten wir die beschirebene Tankstelle und einen kleinen Laden zu finden. Beide erwiesen sich als Flop. Die Tankstelle bestand aus einem grossen Kanister und der vermeindliche Supermarkt, ein kleiner dunkler Raum mit minimer Auswahl und maximalen Preisen.
Wir besuchten noch das Besucher-Infozentrum, das am Ufer eines Sees gelegen war. Dort wurden die heimischen Tiere beschrieben, wie sich die Torres vor hundert tausenden Jahren gebildet hatten und wie und wo man zehn Tage lang um die Gipfel wandern kann. Da wir keine Wanderfüchse sind hatten wir grosszügig auch darauf verzichtet.
Aufbruch zu den grossen Gletschern Argentiniens
Am dritten Tag hatten wir es eingentlich gesehen, wenn man halt nicht wandert, ist man schneller durch den Park.
Da Nicoles nächstes Ziel das Gleiche wie unseres war, fuhren wir zusammen in Richtung El Calafate weiter.
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