Samstag, 17. Februar 2007

Fitzroy

Das Fitzroy-Bergmassiv

Eine schöne mehrstündige Fahrt auf zuerst asphaltierter Strasse liegt vor uns. Bei wunderschönem Wetter und ca. 23° Grad fahren wir einen Teil mit wunderbarer Sicht an dem Lago Argentino entlang, dem grössten See in Argentinien. Mit einer Oberfläche von 1'560 Km2, einer Länge von 125 Km und einer Breite bis zu 20 Km ist er der drittgrösste in ganz Südamerika. Die Asphaltstrasse endet abrupt nach einer Brückenüberfahrt und eine gute Schotterpiste führt uns bald auch schon zum nächsten See. In Sicht kommt der Lago Viedma, er weist eine Länge von 80 Km und eine Breite von doch bis zu 15 Km auf. Um nach El Chalten zu gelangen, fährt man die schön, geschwungene Schotterstrecke einmal der ganzen Länge des Lago Viedma entlang. Es ist ein wunderschönes Panorama das sich uns zeigt und schon bald machen wir an einem schönen Fleckchen unser wohlverdientes Mittagspäuschen. Hier lässt sich gut ruhen, mit einer derartig schönen Aussicht…aber wir fahren bald schon weiter, denn wir wollen unser Ziel noch bei Tageslicht erreichen. Viele Kilometer vor El Chalten kann man das Fitzroy Bergmassiv ausmachen, ein wunderschöner Anblick.

Wir quartieren uns am Eingang des Dorfes auf einem Campingplatz, der zum Nationalpark ‚Los Glaciares’ gehört ein. Der Platz ist gebührenfrei und ist lediglich mit einem Plumpsklo ausgerüstet. Aber mehr braucht es ja nicht. Das Wasser, das wir brauchen, holen wir uns am Fluss, der gleich 10 Meter neben unserem Plätzchen vorbei fliesst. Nebenbei bemerkt haben wir einen wundervollen Blick auf das Fitzroy-Bergmassiv. Unsere Zeltnachbarn, Karin und Götz aus Berlin, machen unseren Aufenthalt kurzweilig und interessant, sind die beiden doch auch mit zwei Motorrädern unterwegs.

Es gefällt uns hier sehr gut. Das Wetter stimmt auch, schön warm, nicht zu viel Wind und viel Sonne, was will man mehr ;o). So lässt es sich ein paar Tage aushalten. Wir decken uns im nahe gelegenen kleinen Supermarkt mit dem nötigsten ein und gucken uns das
Dörfchen in Ruhe mal von nahem an.

Im kleinen aber sehr hübsch eingerichteten Besucherzentrum des Nationalparks informieren wir uns was es hier alles zu sehen gibt und besteigen gleich danach den Hügel, von dem man am besten die Kondore beobachten kann. Tatsächlich sehen wir schon nach kurzem Wandern einen Kondor am Himmel seine Kreise ziehen, wundervoll, beeindruckend.

Am nächsten Tag wandern wir in knapp zwei Stunden zum Aussichtspunkt Fitzroy. Leider zeigt sich der Berg in eine Wolkendecke eingehüllt, aber es war trotzdem ein schöner Spaziergang. Zurück auf dem Weg zum Campingplatz begegnen wir mitten auf der Dorfstrasse in El Chalten einem ehemaligen Arbeitskollegen von mir (Gaby), Thomas Aeberhard, so eine unerwartete Überraschung, wie klein die Welt doch manchmal ist. Nach einem unterhaltsamen Schwätzchen und einen feinen Eis gehen wir wieder getrennte Wege, denn Thomas hat heute Abend seinen Bus, der ihn zum nächsten Ziel seiner Südamerikareise bringt.

Tags darauf fahren wir mit unseren Bikes zum ca. 40 Km entfernten Lago de Desierto. Eine eher anspruchsvolle, nicht wirklich unterhaltene Schotterstrasse führt uns in einer gut eineinhalb stündigen Fahrt zum See. Die ganze Strecke hält eine schöne Sicht auf das Bergmassiv bereit und die Abschnitte durch den Wald sind eine angenehme Abkühlung. Am Lago de Desierto sehen wir uns gemütlich um und durchstreifen die Hügel am Seeufer. Man könnte eine Schiffstour machen, aber da wir erst vor einigen Tagen eine ausgiebige Tour genossen haben, geniessen wir die Aussicht vom Holzsteg am Ufer. Gegen Ende des Nahmittags nehmen wir die spannende Rückfahrt auf der
gleichen Piste unter die Räder.

Nach einigen Tagen zieht es uns weiter in Richtung Ruta 40, die wohl berühmteste Schotterstrasse in Argentinien. Die fast 4'900 Km lange Strasse führt entlang der Cordillera de los Andes, durch elf Provinzen von Argentinien. Der Abschnitt der Ruta 40, der nun vor uns liegt, um unser nächstes Ziel in Chile, die carretera austral, zu erreichen, soll eines der anspruchvollsten Stücke dieser Strasse sein….

Na mal sehen, wir sind bereit!



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