Am Sonntagmorgen, so gegen 9:00 Uhr, verlassen wir El Valle bei sehr schönen, sonnigen Wettern. Unsere Entscheidung einen Tag länger in El Valle zu bleiben, war doch richtig. Ursprünglich wollten wir schon am Samstag losfahren, doch als wir sahen, dass es in Strömen regnete, blieben wir doch lieber einen Faulenztag länger in der gemütlichen Residential.
Wir fahren zurück auf den Panamerican Highway und geniessen die gute zweispurige Strasse bei wenig Verkehr. Ein kurzer Tankstopp, wo wir Öl bei Gaby’s Maschine auffüllen und weiter geht’s in angemessenem Tempo.
Wir legen knapp 350 Km auf der Panamericana zurück, bis wir den Abzweiger nach Las Lajas erreichen. Jetzt sind es nur noch wenige Kilometer bis runter zur Playa Las Lajas, wo wir über Nacht bleiben wollen.
Playa Las Lajas
Direkt am Strand finden wir einen Platz wo sie kleine sehr einfache Bungalows vermieten. Wir schauen uns die Hüttchen an und entscheiden dann noch weiter zu schauen, denn die Preise sind horrend teuer. Gut der Besitzer kommt von anfangs knapp 40 US$ auf 25 herunter, doch auch das ist viel zu viel für das was es ist.
Wir setzen uns aber ins dazugehörige Strandrestaurant und geniessen bei schönstem Ausblick auf den Pazifik ein feines Mittagessen.
Danach fahren wir dem Strand entlang zu einem scheinbar günstigeren Hostal. Wir schauen uns die Hüttchen nur von aussen an und entscheiden dann weiter zu fahren. Irgendwie gefällt es uns hier nicht wirklich, man hat es schnell gesehen. Der Strand ist zwar unendlich lange, mit hellem Sand und das Wasser nicht tief, trotzdem wirkt es auf uns wenig einladend. So fällt es uns gar nicht schwer, nach dieser kurzen Stippvisite am Meer, erneut ins Landesinnere zu fahren. Es ist erst kurz nach 14:00 Uhr und so können wir gemütlich noch die 130 Km bis nach Boquete unter die Räder nehmen.
Bei der Rückfahrt in Richtung der Panamericana fahren uns Andy & Claudia entgegen, sie haben scheinbar das gleiche Ziel wie wir. Ein kurzes Schwätzchen mitten auf der wenig befahrenen Dorfstrasse und weiter geht’s.
Auf dem Weg nach Boquete werden wir zweimal von Platzregen überrascht, der uns in kürzester Zeit ziemlich nass zurücklässt. Der Fahrtwind trocknet uns aber ebenso schnell wieder. Als wir schliesslich im Ort Boquete ankommen setzt wieder stärkerer Regen ein. Wir stellen uns unter ein Blechdach mitten im Dorf und ziehen unseren Reiseführer zu Rate, damit wir eine Unterkunft ausfindig machen können. Ein Polizist tritt an uns heran und fragt was wir suchen. Wir nennen ihm den Namen des Hostals und er fährt uns kurzerhand mit seinem Motorrad voraus. Nach einem kleinen Umweg und nachfragen seinerseits kommen wir schliesslich in der Pension Marilós an. Es ist eine sehr familiäre Pension und die Motos kriegen einen sicheren Platz im Garten.
Nachdem wir das Zimmer bezogen haben gehen wir erst mal einkaufen, denn hier können wir die Küche mitbenutzen. Freudig machen wir uns etwas später ans Kochen des Abendessen. Endlich gibt’s wiedermal Spaghetti nach art des Hauses.
Paradise Garden
Am Montagmorgen beim Frühstücken, erzählt uns Carmen, eine Australierin, dass es hier in der Nähe eine Art Auffangstation für Tiere gibt. Wir machen uns gleich zu Fuss auf den Weg um „Paradise Garden“ zu besuchen.
Am Eingang des Dorfes, gleich vis à vis des Touristen Informations-Büros, ist ein Abzweiger in Richtung des Ortes Volcancito und schon wenige hundert Metern später stehen wir vor der Eingangstür.
Es ist eine tolle, sehr grosszügig gehaltene Anlage, die ein englisches Paar führt. Sie leben etwas mehr als zwei Jahren hier und wollten auf ihrem Anwesen eigentlich einen schönen Garten anlegen. Sie selber brachten einige Papageien, die sie früher in England gezüchtet haben, mit hierher. Nach kurzer Zeit haben ihnen Leute aus der Umgebung unterschiedliche Tier-Pflegefälle gebracht, die sie allesamt aufgenommen haben. Man kann hier viele Papageienarten, von diversen Aras über Amazonen, ja sogar zwei Hyazinth -Aras, bestaunen. Eine Raubkatze, ein Maguay, wohnt auch hier. Er verkriecht sich aber zurzeit in seinem Haus, da er Regen nicht ausstehen kann. Einer der zwei Kapuzineraffen ist handzahm. Wir dürfen zu ihm in sein Gehege rein und ihm einige Rosinen reichen. Ein kleines Brüll-Affenbaby, seit sie 3 Wochen alt ist, wird hier auch gross gezogen und so ist das Baby ebenfalls sehr zahm. Sie dürfen wir herumtragen und ihr als Kletterbaum dienen. Es ist ein toller Besuch, den wir total geniessen. Es ist schön zu sehen, dass sich liebe Menschen so gut um diese Tiere kümmern.
Es regnet immer noch, als wir zurück ins Hostal spatzieren. Es ist jetzt Mitte November und somit immer noch Regenzeit, aber bald soll’s besser werden.
Wir haben die kurze Zeit hier in Boquete im Landesinneren am Fusse eines Vulkans genossen und wollen morgen in Richtung Bocas del Toro zur Karibikküste rüber aufbrechen.