Samstag, 8. Dezember 2007

Granada


Gemächlich machen wir uns auf den Weg nach Granada. Es ist ein schöner, wolkenloser Tag und wir haben keine Eile, denn Granada liegt nur etwa 150 Km entfernt. Erst fahren wir das gleiche Stück auf der Schotterstrasse zurück auf die Panamericana. Diese Strasse ist wohl die einzige die hier in Nicaragua gepflegt wird, denn alle andern, die wir befahren, sind in einem desolaten Zustand. Es sind mehr Löcher mit Strasse als umgekehrt. Wir passen unser Fahrtempo dementsprechend an und sind deshalb schön langsam unterwegs, dass es uns nicht so stark durchschüttelt. Die Gegend ist abwechslungsreich, erst fahren wir ein schönes Stück dem Nicaragua See entlang und dann weiter durch grüne Landschaft wo man immer wieder Leute mit ihren Ackerkühen bei der Arbeit sieht.

Kurz vor Mittag erreichen wir die Stadt Granada und fahren durch die geschäftige Strasse gleich vor dem Markt. Wir müssen leider da durch da sich das Hostal, das wir uns aus dem Reiseführer ausgesucht haben, da befindet. Es ist ähnlich wie Spiessruten laufen, es ist eine sehr enge Strasse die von Kleinen Verkaufsständen gesäumt ist, natürlich fahren unzählige Autos darauf und die Fussgänger müssen auch auf der Strasse gehen, weil die Verkaufsstände auf dem was vom Gehsteig übrig ist stehen. Alles wäre kein Problem für mich, wenn nicht diese verflixten, tiefen Löcher im Strassenbelag wären. Denn einmal am falschen Ort anhalten würde eine Flachlandung bedeuten, da ich dann das Gleichgewicht verlieren würde. Es geht alles gut und Guido stellt unsere beiden Maschinen in den kleinen Garagenplatz des Hostals, der mit hohen Absätzen versehen ist. Ich bin froh darüber, dass Guido mir dies abnimmt, denn meine Maschine ist mir einfach zu schwer zum Schieben, wenn sie so vollbepackt ist und immer alles Abladen ist doch extrem mühsam.

Das Hostal Esfinge ist ganz einfach und sauber und es liegt in einen Quartier der Stadt wo tagsüber immer viel los ist, kein Wunder so nahe beim Markt.

Nach einer kalten Dusche gehen wir auf Stadterkundungstour. Wir haben uns Granada etwas anders vorgestellt, etwas gepflegter vielleicht? Wir fühlen uns hier wie an manchen Orten in Bolivien, es wirkt auf uns vieles so ärmlich und heruntergekommen. Schade, es hätte hier viele Bauten im Kolonialstil aber da sie nicht gepflegt werden verlieren sie ihr Flair und sehen einfach nur schäbig aus. Der viele Müll der sich überall auf den Strassen ansammelt tut auch das Seine dazu.

Wir finden eine Fussgänger-Zone die mit ihrer ebenmässigen Pflastersteinstrasse sehr gepflegt wirkt, es ist bloss ein kurzes Stück wo einige Backpackers, Hotels und Restaurant sind. Es geht also doch aber nur ein ganz kurzes Stück, die Fortsetzung der Strasse ist dann wieder Erdstrasse gespickt mit Löchern und gesäumt mit Abfall. Schade.

Wir gehen noch ein langes Stück weiter bis wir die Uferpromenade des Nicaragua Sees erreichen. Hier gefällt es uns auch nicht sonderlich, es hat zwar Bänke auf die man sich setzen könnte aber es riecht nach Abfall und deshalb gehen wir weiter.

Auf dem Rückweg fahren viel Pferdegespanne an uns vorbei, leider sind die Tiere wie so oft stark abgemagert und wir bedauern sie. Die altertümlichen Gespanne transportieren allerlei, manchmal Menschen sozusagen als Taxi oder dann Waren die die Leute zum Markt bringen.

Also die Stadt Granada haben wir fürs erste mal gesehen.

Laguna de Apoyo

Am nächsten Tag fahren wir mit einem Motorrad zur Laguna de Apoyo, die nur 30 Km von Granada entfernt ist.

Die Strasse ist ganz gut, geteert und weist fast keine Löcher auf wow wir sind beeindruckt! Auch die Strasse die dann bis zur Lagune führt ist voll in Takt, sie ist total aus ebenmässigen Pflastersteinen.

Schon bald haben wir zwischen hohen Sträuchern immer wieder einen tollen Ausblick auf die Lagune, die eigentlich ein riesiger Kratersee ist.

Wir finden eine schöne Anlage mit Restaurant und Swimmingpool und direktem Seeanschluss.

Wir geniessen das heisse Sonnenwetter und die schöne Aussicht auf die Laguna aus unseren bequemen Liegestühlen. Der See ist angenehm warm zum schwimmen und hat wunderbares, sauberes Wasser.

Dieser Ausflug hat sich gelohnt, es ist eine wunderschöne Gegend und wir geniessen diesen Tag in vollen Zügen.

Morgen fahren wir dann weiter nach Leon.