Mittwoch, 26. Dezember 2007

Copan Ruinas

Copan Ruinas liegt nur 12 Kilometer von der guatemaltekischen Grenze entfernt und etwa in der Mitte der zwei Meere. Von La Ceiba fahren wir bei Sonnenschein und einwenig getrübter Stimmung in etwa sechs Stunden die 370 Kilometer über hügelige Landstrassen. Getrübt sind wir, weil die Motorradkleider, die wir in die Taschen eingepackt hatten, doch nicht ganz trocken waren. So hat sich in der knappen Woche an den Jacken Schimmelpilz bilden können. Nun müssen wir irgendwie diese Kleider sauber kriegen und dieses Mal sicher nicht von Hand sondern mit der Maschine.

Die 380 Km legen wir in etwa 6 Stunden zurück und fahren gegen den späten Nachmittag in Copan Ruinas ein. Ein Zimmer finden wir nach einigen Fehlschlägen, auch noch.

Das Städtchen Copan

Die Strassen in der Stadt sind extrem. Erstens, hier gibt es keinen Teer in den Gassen, nur lose Steine. Es sind keine Pflastersteine, die wie bei uns in rechteckig behauenen Quadern in den Boden eben eingearbeitet sind. Und zweitens, die Strassen führen so steil rauf und runter, dass man fast das Gefühl auf dem Motorrad bekommt, dass man hinten runter fallen könnte. Sonst ist es eine schön unterhaltene Touristenhochburg, schön anzusehen. Es gibt viele Restaurants in allen Preisklassen, da hier viele Touris in Touren durchgeschleust werden.

Wir geniessen es hier am Abend einwenig herum zu spazieren. Da, auf einmal als wir uns für ein Restaurant entscheiden haben, geht im ganzen Städtchen das Licht aus. Stromausfall. Unsere Beiz hat einen Stromgenerator und so können die Gäste bei der knappen, aber dafür romantischren Beleuchtung das Essen geniessen.

Die Mayastätte

Warum so viele Touristen hier sind ist klar, hier ist die einzige Ruinenstadt der Mayas in Honduras. Sie ist einzigartig, weil es eine Treppe mit Bildern hat, wo die ganze Geschichte der Stadt eingemeisselt wurde. Hinzu kommen grosse Säulen mit Göttern der Mayas, einen grossen Platz und einer klassischen Mayapyramide.

Dies alles wollen wir heute anschauen gehen. Die Ruine ist keinen Kilometer ausserhalb der Stadt. So spazieren wir gemütlich zum Eingang der Anlage, kaufen uns die Eintritte, sehen die Infotafeln beim Visitor Center an und gehen danach zum wirklichen Eingang. Beim Häuschen entdeckt Gaby auf dem Zaun Aras und zwar nicht wenige. Es sind über 12 Tiere, die überall auf dem Zaun und in den Bäumen sitzen. Sie sind hier platziert worden, da es nicht ihr ursprünglicher Lebensraum ist und wir sehen, dass ihre Flügel gestutzt sind.

Nach dem Eingang halten wir uns rechts und kommen so zum Wohnteil der Elite. Teil der grossen Anlage sind verschiedene Altare und Skulpturen. Von dort besteigen wir eine Treppe und gelangen auf eine Erhöhung. Dort sehen wir auf einen Platz, der von Treppen, oder vielleicht waren es Sitzplätze, eingesäumt ist. Hier gibt es zwei Tunnels, die wir wegen den horrenden Preisen, die nochmals dem normalen Eintritt entsprochen hätten, nicht angeschaut haben. Wir überqueren den Platz und steigen die Treppe zum höchsten Punkt der Anlage. Hier haben wir einen Blick über die ganze Stätte. Vor uns liegt eine Treppe, die von der Sonne gerade so beschienen wird, dass die Treppe eigentlich im Schatten liegt, aber die unten Stehende Götterskulptur im Licht steht. Rechts von unserer Aussichtsplattform ist die Treppe mit den Bildern, leider wegen einer Abdeckung nicht einsehbar. So steigen wir links runter und sehen und die Skulptur und die Treppe von unten an. Danach schlendern wir über die grosse Ebene wo noch mehr Skulpturen, für uns nicht nach einem System angeordnet, stehen.

Nach fast drei Stunden des Bestaunens der Anlage, haben wir genug gesehen. Auf dem Rückweg hat es einen Mayatrail, den wir noch gehen. Dort werden Leben, Gewohnheiten und Philosophie auf verschieden Tafel am Wegesrand beschrieben.

Im Dorf zurück suchen wir uns etwas für das Mittagessen. Wir wollen uns selber einen Salat zubereiten. Dabei läuft uns Sabi über den Weg. Wir tauschen uns aus und verabreden uns auf ein Abendbier.

Glück im Unglück

Gaby und ich hatten mit unserem Hotel Glück. Sie haben zwei grosse Waschmaschinen. So hat Gaby gefragt, ob wir unsere „Pilzkleider“ darin waschen könnten. Alles kein Problem. So sind wir, bevor wir auf die Ruinentour gingen, waschaktiv geworden. Mit viel Waschmittel und unzähligen Wasch- und Spühlgängen sind die Jacken mit neuem Glanz und ohne Pilzgeschmack an die Wäscheleine gekommen. Am Abend sind sie perfekt getrocknet von uns wieder abgenommen worden.

Abendbier

Gaby und ich haben Sabi und Stefan in ihrem Hostel getroffen. Sabi hat sich in La Ceiba einen iPod gekauft und dieser braucht nun Musik. Diese haben wir von unserem Laptop drauf geladen. Danach haben wir in einem kleinen feinen Beizli etwas zu Abend gegessen.

Gaby und ich bleiben noch einen Tag, weil es hier einfach so gemütlich ist. Und wir vier haben beschlossen, zusammen nach Antigua in Guatemala zu fahren, weil wir alle diese Stadt als nächstes Ziel auserkoren haben.