Freitag, 28. März 2008

Hawaii

Der Flug

Also es ist 8:30 Uhr und wir sind früh am Flughafen, denn wir wollen nicht in der grossen Schlange stehen, wenn alle Leute durch die erste Sicherheitskontrolle gehen. Doch zuerst müssen wir unsere Tickets bekommen, wir haben ja nur eine Nummer und mehr nicht. Dabei lernen wir wie man hier elektronisch eincheckt. Es gibt Säulen mit Monitoren und dort drückt man sich durch die Menüs, die einem angezeigt werden. Lustig ist, zur Identifizierung wird die Kreditkarte durchgezogen und schon ist klar wer man ist und was man bei der Fluggesellschaft gebucht hat. Das geht razfaz. Die Boardingpässe werden ausgedruckt und das Gepäck können wir ohne grosses wiegen einem Angestellten auf einen Wagen geben. Das ging nicht einmal fünf Minuten.

Weil noch nicht einmal 9 Uhr ist und unser Flug erst um 11 Uhr geht, nehmen wir es gemütlich und gehen noch nicht durch die erste Kontrolle. Doch als die Schlange vor dem Eingang der Abflughalle länger wird gehen wir auch anstehen. Die Prozedur durch diese Kontrollen ist schon einwenig schikanös. Man fühlt sich wie in einer Fiehherde. Jeder wird von den Beamten getrieben vorwärts zu machen und nicht „herum zu gammeln“. Darüber ärgere ich mich immer einwenig, denn 99,999% wollen ja nur fliegen und kein Flugzeug entführen. Nun denn.

Wir sind mit zweimal Laptop scannen, weil ich ihn nicht aus der Tasche genommen habe, ziemlich glatt durchgekommen. Drinnen gibt es nicht viel drei Restaurantketten, einen Saftladen, eine Eisdiele und zwei Souvenirladen, das ist es. So versuchen wir irgendwo bei unserem Fingerdock einen Platz bekommen um mit unserem Laptop ins Internet zu gelangen. Das klappt auch und so schicken wir wieder einmal einen Bericht den ich noch schnell geschrieben habe auf unseren Blog.

Auf einmal hören wir eine Durchsage, dass unser Flug Verspätung habe und wir etwa eine Stunde später abfliegen werden. Ok, denke ich mir, das ist hier in Amerika sicher normal. Gaby und ich lesen im Internet die letzten Nachrichten von den Schweizer Internetzeitungen und schreiben Emails. Dann erklingt wieder eine Stimme aus dem Lautsprecher, dass der Flieger jetzt gelandet ist, aber ein Teil kaputt sei und dieses für den Flug über den Ozean nötig ist, sie werden dieses gleich ersetzten und schon gehe es los mit Borden. So, nun gut, ich warte noch mit Laptop zusammen packen. Und prompt kommt die Stimme nochmals und entschuldigt sich, denn dieses Teil das sie brauchen sei auf dem Flughafen San Diego nicht am Lager. Sie müssen eines von Los Angeles bringen lassen, dass gehe nochmals eine Stunde. Tja nun ist es schon ein Uhr mittags. Zum Glück hat die Dame am Mikrofon auch noch einen Essensgutschein ausgesprochen, denn Gaby für uns in zwei Pizzen und Getränke umwandeln geht. Wir Passagiere sind schon langsam etwas angesäuselt und wollen endlich weg von hier. Die Stunde ist verstrichen und da hören wir wieder diese nette Stimme aus dem Lautsprecher, das es doch nochmals eine Stunde gehe, bis das Teil hier ist. Mittlerweile glaube ich, dass das Teil per Auto hierher gefahren wird, das würde mit den zwei Stunden gerade so aufgehen.

Gaby und ich können vom Internet immer noch etwas herausholen, ohne das es uns wirklich langweilig wird. Dann meint die Dame vom Lautsprecher, das Teil sei eingetroffen, es brauche noch etwa eine Viertelstunde und dann werde begonnen mit dem Borden. Das ist eine super Durchsage, also geht’s nicht mehr lange. Nach zehn Minuten meint die Dame es werde erst in einer halben Stunde gebordet, da der Einbau etwas länger dauert. Um es kurz zu machen, die Dame hat dann nochmals zweimal eine Viertelstunde angehängt. So sind wir dann schlussendlich um halb vier Uhr abgeflogen.

Der Flug selber ist nicht mit dem Service von anderen Fluglinien zu vergleichen. Es wird gerade das nötigste serviert und alles was man mit mehr Geschmack will, muss man bezahlen. Das finden wir etwas lausig, können aber damit leben.

Als wir zum Landeanflug ansetzten fliegen wir eine Schleife vor Honolulu. Wir können die ganze Stadt sehen, auch die Strände sind in der Abendsonne gut zu erkennen. Nachdem wir sicher gelandet sind, suchen wir unser Gepäck bei der Ausgabe und begeben uns zum Ausgang. Wir fahren mit dem öffentlichen Bus zur Waikiki Beach, wo unser Hotel ist. Nach mehrmaligen Fragen finden wir unser Hotel gleich vor dem berühmten Strand. Leider haben wir nicht Meerblick, das hätte einen satten Aufpreis gekostet, aber es ist auch so ein sehr schönes Zimmer mit Balkon.

Geschlagen von dem vielen Warten, dem Flug und der fast einstündigen Busfahrt, nehmen wir eine Dusche, danach noch schnell im Mc Donalds etwas kleines Essen und hauen uns gleich danach aufs Ohr.

Erste Besichtigung von Waikiki Beach

Nachdem wir richtig ausgeschlafen haben gehen wir zu unserem Frühstücksbuffet. Gaby und ich erwarten nicht viel und das ist auch gut so. Es gibt kleine süsse Gebäcke, kleine Vanilleküchlein und Früchte wie Orange und Bananen. Kaffee und Tee gibt’s auch und das ist es. Wir werden von diesem Buffet aber auch satt. Essen einwenig mehr Früchte statt der süssen Gebäcke. Nun geht es raus auf die Strasse. Dort ist das Trottoir mit allerlei Krimskramsläden übersäht. Am Strand sind überall die Surferschulen zu sehen. Liegeplätze werden mit Strandschirm vermietet. Gaby und ich schlendern an diesem Morgen dem Steg vom Meer entlang und bestaunen die vielen Skulpturen die den berühmten Surfern gewidmet sind. Als wir zurück zu unserem Hotel kommen, sehen wir, dass eine Parade stattfindet. Wir wissen nicht weshalb. So setzen wir uns an die Strasse und schauen dem Treiben zu. Am Abend machen wir eine feine Entdeckung. Hier gibt es die japanischen Suppenküchen und diese haben wir zum Fressen gern. Das ist nicht das letzte Mal, dass wir hier gegessen haben.

Auf zum chinesischen Viertel

Heute Sonntag wollen wir das chinesische Viertel besuchen. Dies ist mit dem öffentlichen Bus einfach zu erreichen. Die Gegend ist für mich extrem gewöhnungsbedürftig, weil man das Gefühl hat, wenn man in die Märkte reinschaut, dass man in ein Drittweltland hin katapultiert wurde. Es ist für mich noch schlimmer, da die Märkte das erste Mal so richtig stinken, das hat es in Süd- oder Zentralamerika nie in einem solchen Ausmass gegeben. Mich zieht es weiter zu den Regierungsgebäuden und dem Palast vom König. Ja richtig gelesen, Hawaii ist der einzige Staat der einmal einen König gehabt hat. Und so steht hier auf Oahu der einzige Palast der USA.

Den Nachmittag verbringen wir am Strand und lassen uns die angenehm warme Sonne auf den Bauch brennen.

Ausflug nach Pearl Harbor

Die berühmte Bucht von Pearl Harbor besuchen wir am Montag. Die Fahrt mit dem Bus geht über eine Stunde. Als wir dort ankommen müssen wir zuerst unseren kleinen Rucksack abgeben, da nichts Grösseres als eine kleine Handtasche erlaubt ist. Dann müssen wir etwa eine dreiviertel Stunde warten, bis wir den Film über den zeitlichen Hergang des Angriffes der Japaner auf die US Navy Flotte sehen können. So besteht die Möglichkeit zuerst das Museum mit Fundstücken der Schiffe, grossen Modellen der Schiffe der Japaner und Amerikaner, Fotos vom Hafen und anderen eindrücklichen Exponaten zu sehen.

In diesem Film wird uns klar, dass diese verheerende Vernichtung der Japaner hätte eingedämmt werden können, wenn nicht Fehlbeurteilungen und falsche Datenauswertungen passiert wären. Das war ja auch der Auslöser, warum die USA in den zweiten Weltkrieg eingestiegen ist.

Nach dem Film werden wir mit einem Schiff zum Denkmal, das über dem Wrack der USS Arizona steht, gefahren. Es ist eine andächtige Stätte, da es ja die Erinnerungsstätte ist, für die über 1700 gefallenen Seeleute an diesem Tag. Einige Amerikaner können ihre Tränen nicht verbergen, vielleicht haben sie ja einen Verwandten hier verloren.

Zurück am Land hätte es noch ein U-Bootmuseum, aber dieses ist einfach zu teuer. So lassen wir dieses links Liegen.

Shoppingmall

An einem anderen Tag machen wir einen Shoppingmalltag. Dieser riesige Komplex ist in der Mitte der Stadt. Da gibt es alles zu kaufen. Wir finden die Einkaufskette Brookstone. Dort besteht die Möglichkeit alle Verkaufsartikel zu testeten. So testen wir alle Massagegeräte die sie ausgestellt haben. Einer ist für die Füsse. Dieses Ding würde ich mir nie kaufen. Denn als ich meine schönen Treter darin abgestellt und den Startknopf gedrückt habe, glaube ich, dass diese Höllenmaschine meine Füsse quetschen will. Sie lässt sie nicht mehr los. Es ist extrem unangenehm. Beim zweiten Quetschungsprozess geht es einigermassen. Bei diesem Stuhl hat es auch eine Rückenmassagematte. Die wird auch noch gleich eingestellt. Es soll einem ja an nichts fehlen. Danach gibt es viele andere Artikel zu entdecken.

Unseren Hunger können wir in der riesigen Restaurantmall stillen. Wir bevorzugen wieder einmal die japanische Suppe mit viel Nudel drin.

Am späteren Nachmittag müssen wir uns geschlagen geben, wir mögen nicht mehr durch diese Läden ziehen. So gehen wir zurück und machen es uns am Strand gemütlich.

Der Diamond Head

An diesem Tag wollen wir den Diamond Head besteigen. Das ist ein riesiger Vulkanrater am Stadtrand von Honolulu. Von seinem Kraterrand hat man einen schönen Blick über Waikiki Beach.

Wir gehen zur Busstation und warten da auf den nächsten Bus. Auf einmal kommt ein Mann um die Ecke und fragt alle Wartenden ob sie zum Diamond Head fahren wollen. Wir sagen ja andere nicken. Er bietet uns an für fünf Dollar pro Person zum Krater zu fahren, der Bus fahre nur bis zum Fuss den Rest müsse man zu Fuss hoch und durch einen Tunnel gehen.

Nach langem hin und her können wir ihn bei drei Dollar pro Person festnageln. Gaby und ich fahren in seiner Strechlimo mit. Auf der Strecke versucht er noch andere zu überzeugen und das gelingt im nicht schlecht. Am Schluss sind wir 12 Leute. Das hat sich für ihn und für uns gelohnt.

Im Krater drinnen geht’s nach der Zahlstation etwa eine halbe Stunde hoch zum Kraterrand. Dieser Ausblick ist ein alter ausgedienter Beobachtungsposten des Militärs. Es geht durch Tunnels und Schiessscharten hoch zum Ausguck. Der Ausblick auf Waikiki ist super. Auch der Einblick auf die andere Inselseite ist nicht schlecht. Alle Touristen schiessen natürlich Fotos als Beweissmittel, dass sie hier gewesen sind.

Gaby und ich wandern anschliessend gemütlich in einer Stunde vom Krater zurück bis zum Waikikistrand hinunter. Da treibt uns der Hunger wieder mal zu Suppenstube, wo sich das Personal schon an uns gewöhnt hat.

Die Inselrundfahrt

An einem der letzten Tage wollen wir die Insel auf der anderen Seite sehen. Dort sollen die bekannten riesigen zehn Meter hohen Wellen im Winter herein brechen. Leider ist heute nicht das beste Wetter. Es ist bewölkt und es hat auch einwenig Regen. Nun gut, wir hoffen auf besseres Wetter. Bis wir aus Honolulu mit dem öffentlichen Bus draussen sind, der auch für diese Rundstrecke nur zwei Dollar kostet, wenn man sitzen bleibt, geht es fast anderthalb Stunden. Doch dann sehen wir Ackerland wo Zuckerrohr und Ananas angepflanzt wird.

Als wir bei der Nordseite ankommen ist das Wetter noch schlechter als auf der Südseite. Wir verspüren keine Lust an einem der Strände auszusteigen, da der Wind heftig reinparsselt. Zudem sehen wir keine Surfer auf den Wellen. Wahrscheinlich ist es für sie heute auch zu heftig. So fahren wir gemütlich im Bus weiter.

Nach einer Rundfahrt mit schönen Ausblicken auf die Insel und Strände sind wir genau nach vier Stunden wieder da wo wir angefangen haben. Da sich das Wetter auf der Südseite einwenig gelichtet hat gehen wir entlang unserer Strasse spazieren.

Der Abschied

Eigentlich habe ich noch geprahlt, ich werde hier noch surfen, aber als ich so viele Leute bandagiert gesehen habe, hat mich der Mut einwenig verlassen. Es wäre auch unbequem mit Gips Motorrad zu fahren. So geniessen wir die letzten Tage mit einwenig Strandleben und in den nahe gelegenen Galerien herum zu stöbern.

Am Abend fotografieren wir den schönsten Sonnenuntergang dieser Woche und finden es herrlich, wenigstens eine Insel der Hawaiigruppe gesehen zu haben.

Der Rückflug ist nicht mehr so zeitintensiv wie der Hinflug. In San Diego erwaten uns auch Leigh und Toni, die uns das Abholen angeboten haben. Wir sind Dankbar dafür, denn mit dem Taxi wäre es nicht billig geworden.

Die letzen Tage bei Leigh und Toni

Gaby und ich laden die beiden ein nochmals das Buffet von dem Baron Casino zu geniessen und sie sind einverstanden. So fahren wir mit unseren Motorrädern dahin und schlemmen was rein passt. Danach fahren wir eine kleine Tour zurück zu ihrem Haus.

Am Sonntag gehen wir nochmals mit an das BMW Club Frühstück. Die Leute die wir das letzte Mal getroffen haben sind erfreut uns wieder zu sehen. John auch. Dieses Mal sind sicher hundert Motorräder da, weil heute eine Clubausfahrt nach dem Frühstück ansteht. Wir vier fahren nicht mit in die Berge, treffen aber die ganze Klicke wieder beim Mittagessen beim zweiten BMW Händler in dieser Gegend. Dort findet Gaby ein elektrisch geheiztes Gilet, das auch mit dem Motorrad funktioniert. Ein solches wollte sie sowieso kaufen und weil es noch 20% Rabatt gibt ist es schon fast ein Schnäppchen.

Der Abschied

Wir sind am Montagmorgen nach dem Frühstück fertig gepackt und verabschieden uns von Toni und Leigh, die uns eine riesige Hilfe gewesen sind. Wir hoffen, dass wenn sie nach Europa kommen um Motorrad zu fahren, wir uns ihnen gegenüber in Gastfreundschaft revanchieren können.

Nun geht es ins nicht einmal 170 Km weit entfernte Los Angeles.

Samstag, 22. März 2008

San Diego

Auf diesem KOA Zeltplatz fühlen wir uns wie auf einem anderen Stern. Alles ist so perfekt organisiert. Wir haben gleich neben unserem Zelt eine riesige Campingküche mit Gasgrill und Kochnischen, die wir ausgiebig nutzen. Natürlich haben wir auch Aufgaben zu erledigen. Gaby braucht, wie ich vor Monaten, für ihr Motorrad hinten an der Achse des Rades eine neue Dichtung und ich für meine einen neuen Vorderreifen. Hinzu kommt wieder Mal unsere Fotokamera, die hat wieder eine Schraube locker und es ging wieder etwas auf der Platine kaputt. So ziehen wir eines Morgens los um den BMW Mechaniker hier zu finden. Dieser ist bei solch guter Strassenbeschilderung schnell gefunden. Wir können bei Gabys Maschine gleich die Dichtung ersetzen lassen, wollen aber diese Arbeit auf Kulanz bekommen. Dies kann die Werkstatt aber heute nicht mehr abklären, da es wieder mal Samstag ist, noch dazu Ostersamstag. So bezahlen wir noch nicht und lassen das Motorrad über das Wochenende da. Mein Reifen werde ich dann bei unserer Rückkehr erst wechseln lassen. Draussen auf dem Vorplatz lernen wir einen älteren Herrn kennen, es ist John Hermann. Er hat ein Buch über die europäischen Alpen als Motorradreiseziel geschrieben. Und alle sind ehrfürchtig erstarrt, wenn sie John sehen und mit ihm reden. Er soll schon eine Million Meilen auf Motorrädern hinter sich gebracht haben. John lädt uns zum BMW-Club Frühstück am Sonntag ein, was wir gerne annehmen. Im Laden drin lernen wir flüchtig Leigh und Toni kennen. Die auch Morgen am Frühstück sein werden.

Nachdem wir alles drin erledigt haben, sind wir draussen mit andern Motorradfahren ins Gespräch gekommen, die interessiert unseren Reiseerfahrungen zuhören. Da erblicke ich an der Strassenkreuzung ein Motorrad das ich kenne. Es ist die Africa Twin von Claudia und Andy. Was für ein Zufall. Sie sind gerade unterwegs gewesen um neue Reifen für ihr Motorrad zu besorgen. Dafür mussten sie bei unserer Kreuzung drehen um zum Hondahändler zu gelangen. Claudia meinte noch so salopp zu Andy, schau gleich werden wir Gaby und Guido hier beim BMW Händler sehen. Und so ist es auch. Wir freuen uns riesig, uns wieder zu sehen. Vor der Werkstatt plaudern wir sicher eine Stunde über unsere Erlebnisse, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben. Gaby und Claudia machen miteinander ab, dass wir am Abend noch auf den State Campingplatz kommen, wo Claudia und Andy wohnen. Gaby und ich müssen noch die Reparaturwerkstatt für unseren Canon-Fotoapparat finden. Dorthin gelangen wir auch ohne weitere Probleme und können auf eine schnelle Reparatur hoffen, denn der Techniker hat gleich erkannt, dass wir Reisende sind und nicht zwei Wochen warten wollen. So wird er uns nächste Woche ein Mail senden wenn sie fertig ist.

Danach gehen wir zum Zeltplatz zurück und laden die nicht mehr benötigte Bagage ab und fahren zu Claudia und Andi. Sie sitzen vor ihrem Zelt auf der Bank, als wir bei ihnen ankommen. Wir haben viel zu erzählen und Erfahrungen auszutauschen. Unsere Ausführungen gehen bis es dunkel wird. Dann verabschieden wir uns und machen auf das nächste Mal im Irgendwo ab.

Sonntagsbrunch

So heute Morgen geht es früh aus den Federn, denn das Frühstück soll schon um 8 Uhr beginnen. Wir wollen nicht die ersten sein und kommen beim Restaurant so um 8:40 an. Da steht John gerade vor dem Restaurant und begrüsst uns freudig. Er stellt uns begeistert den Leuten drinnen vor und erzählt allen, dass wir von Argentinien bis hier her gefahren sind und weiter hoch nach Alaska wollen. Leigh und Toni sind auch hier und wir kommen mit ihnen ins Gespräch. Auch andere wollen von uns wissen wie es uns bis jetzt auf der Riese ergangen ist. John zeigt mir sein neustes Buch, das erst im Mai herauskommen wird. Ich sehe mir die Kapitel von der Schweiz an und stelle fest, dass er wirklich alle wichtigen Pässe gefahren und beschrieben hat. Ich muss sagen, für einen 80 jährigen Senior, nicht schlecht.

So gegen 10 Uhr verschwinden alle Clubmitglieder nach und nach. Nur Leigh und Toni sitzen mit uns noch da und plaudern über die Faszination Motorrad und Reisen. Wir erfahren, dass sie, Toni Australier und Leigh Neuseeländerin sind. Als alle gegangen sind und das Restaurant schliessen will. Gehen wir zum nächst gelegenen Kaffee und plaudern dort weiter. Wir sitzen noch bis zwei Uhr zusammen, danach verabschieden wir uns von einander, mit der Einladung von Toni und Leigh, dass wir gerne bei ihnen wohnen dürften, wenn wir wollen. Wir haben uns aber gerade auf dem Campingplatz für weitere zwei Nächte eingekauft. Aber danken für ihr Angebot.

Rundfahrt in der Stadt San Diego

Wir haben am Nachmittag nichts mehr weiter vor, so beschliessen wir endlich einmal in Richtung Strand und in die Stadt zu fahren. Es ist schon extrem wie alles hier in die weite gezogen ist. Der Strand ist leider nur über eine zu bezahlende Strasse zu erreichen, was wir nicht wollen. So fahren wir in Richtung San Diego Bay. Dort sind die teuren Villen der Stadt, so kommt es uns jedenfalls vor. Lauter teure Geschäfte und Häuser die super aussehen. Das kann kein billiges Quartier sein. Gleich dahinter ist die Basis der U.S. Navy. Dort hin kann man nicht fahren, aber als wir über die riesige Brücke fahren sehen wir Kriegsschiffe in den Docks stehen. Es ist schon extrem was das alles herumsteht.

Wir fahren in Richtung City, wollen etwas Trinken gehen. Da fahren wir am Hafen entlang und finden kein Cafe das direkt am Hafen ist. Nur alte Schiffe wie z.B. ein alter Flugzeugträger. Den wollen wir aber nicht aus der Nähe anschauen. So fahren wir wieder gemütlich zurück zu unserem Zelt.

Alle guten Dinge sind Drei

Wir glauben, dass heute Norbert und Ingrid auf dem Campingplatz mit einpaar anderen vom Trail auf den Platz kommen sollten. Aber zuerst wollen wir noch im nahe gelegenen Laden etwas für das Abendessen kaufen. Auf einmal begrüsst uns jemand auf Deutsch. Es ist Norbert. Sie sind auch am Einkaufen, was für Zufälle es gibt. Wir plaudern einwenig und verbleiben, dass wir uns ja eh auf dem Camping wieder sehen werden.

Tags drauf kommen die beiden bei uns vorbei. Wir, superschlecht eingerichtet für Besuche, können nicht einmal einen Kaffee anbieten. Aber das macht gar nichts. Sie laden uns bei ihnen für das Abendessen am nächsten Tag ein. Das freut uns sehr.

Unter dem Tag können wir Gabys Maschine holen, leider wird die Reparatur von BMW USA nicht in Kulanz ersetzt, mein Moped bekommt einen neuen Vorderreifen und zu guter letzt bekommen wir auch unsere Kamera repariert zurück.

Am Abend werden wir von Ingrid und Norbert verwöhnt. Wir bekommen Gegrilltes und einen feinen Kartoffelsalat mit Wein. Das ist so genial. Als es eindunkelt ziehen wir uns in ihren riesigen RV zurück und plaudern stunden über das Reisen, Arbeit und wie es nach der Reise bei uns weiter gehen soll.

Besuch des Zoos

Der San Diego Zoo ist weit herum bekannt und den müssen wir natürlich auch sehen. Wir verbringen einen ganzen Tag auf dem riesigen Gelände, das in einem Tal in einem noch grösseren Park ist. Zum ersten Mal in unserem Leben sehen wir Pandabären. Das jüngste Bärchen ist erst sieben Monate alt und ist in einer Baumgabel am schlafen.

Dieser Zoo ist einer der schönsten den wir je besucht haben.

Planänderung, auf nach Hawaii

Eigentlich wollten wir noch nach Hawaii. Zuerst wollten wir von Los Angeles aus gehen, aber da es immer noch kalt ist haben wir uns gedacht, ob es möglich wäre von hier aus zu gehen. Wenn wir bei Leigh und Toni die Motorräder einstellen können, wären sie an einem sicheren Ort. Wir haben von Leigh deren Telefonnummer bekommen und ich versuche sie zu fragen ob sie unsere Idee mittragen würden. Sie ist begeistert das wir bei ihnen einbisschen wohnen wollen und die Motorräder seinen in ihrer Garage bestens aufgehoben. So machen wir auf den nächsten Mittag ab. Da Toni keine Arbeitserlaubnis in Amerika bekommen hat, ist er zu Hause.

Wir sind gegen Mittag mit der Beschreibung bei Leigh und Toni zu Hause. Als wir an der Türe läuten, dringt Musik von einem Klavier zu uns, die aber nach selbst gemacht klingt. Als ich das zweite Mal klingle, verstummt die Musik und Toni macht uns die Türe auf. Er bittet uns rein. Wir fragen gleich ob er diese Musik gespielt hat, er bestätigt dies. Wir sind völlig baff das er so gut spielen kann.

Wir verstauen unsere Motorräder und das Gepäck. Richten uns im Zimmer ein, das wir bewohnen dürfen. Danach gehen wir mit Toni zu Fuss zum Einkaufszentrum. Dort genehmigen wir uns im Starbucks einen Getränk und Cakes. Danach kaufen wir noch im Laden nebenan Teigwaren für das Abendessen.

Zurück im Haus lernen wir den Sohn Sean kennen, der im letzten Jahr von der Highschool ist. Leigh kommt diesen Abend nicht von ihrer Arbeit zurück, da die in Los Angeles zu tun hat. Dafür werden wir sie Morgen sehen.

Am Abend gibt uns Toni seine eigenen Lieder die er selber komponiert und gemischt hat zum Besten. Wir geniessen diese Privatvorstellung in vollen Zügen und auch er hat es genossen für uns zu spielen. Das war vielleicht genial.

Buchungen für Hawaii

Tags drauf suchen wir im Internet ein Angebot für Hawaii und werden fündig. Eine Woche mit Hotel pro Person ist so teuer wie wenn wir nur den Flug einzeln über eine Fluggesellschaft gekauft hätten. Das hätten wir uns nicht leisten können, aber so ist es perfekt. Wir buchen via Internettelefon das Angebot und bezahlen alles mit der Kreditkarte. Das geht alles einfach und unkompliziert.

Am Nachmittag fahren wir mit Toni in das Baron Casino hier der Umgebung von San Diego. Es ist sehr gross und hier gibt es ein riesiges Buffet. Wir können von einem riesigen Salatbuffet schlemmen, es gibt etwas aus der asiatischen, amerikanischen, mongolischen oder italienischen Küche. Alle Gerichte sind 1A zubereitet, was wir fast nicht von den Amerikanern glauben können. Ok, hinter den Tresen sind, so glaube ich, die Vertreter der einzelnen Nationen selbst am Kochen.

Am Abend kommt Leigh zurück und wir haben vieles zu erzählen, was wir in dieser Woche so alles erlebt haben.

Der Abflug

Als wir so über unsere schmutzigen Motorräder reden bietet uns Toni an die Motorräder auf dem Vorplatz zu waschen. Das finden wir super und gleich als wir zurück sind werden unsere Teile gewaschen und Toni hat sich neben seiner LT eine wendige 650er GS Occasion geleistet. Dort muss er den Kupplungshebel ersetzten. Mit Werkzeug von uns gelingt diese Reparatur schnell. So vergeht der Tag im Fluge.

Am Morgen vom Freitag dürfen wir mit Leigh mitfahren. Sie lässt uns am Flughafen raus. So müssen wir die komplizierten öffentlichen Verkehrsmittel nicht benutzen. Als wir dann am Flughafen uns verabschieden sind wir schon so gut wie in Hawaii.

Freitag, 21. März 2008

Einreise in die USA

Wiedersehen mit der Karawane

Die Wale schwirren immer noch in unseren Köpfen, als wir heute Morgen aufwachen und wir uns wieder über das Gestern erlebte unterhalten. Auch während des Packens sind die Wale immer präsent. Als alles aufgeladen ist, verabschieden wir uns von den Amis und von Felipe. Danach geht es in Richtung Guerrero Negro weiter. Dort angekommen, tanken wir unsere Maschinen auf und können dem Städtchen nicht so viel abgewinnen. Zuerst wollten wir ja da bleiben, aber es hat uns nicht zu gesagt. Also weiter. Gleich nach der Stadt hat es einen Kontrollposten. Dort werde ich vom Beamten arrogant behandelt. Ob ich die Gebühren als ich eingereist bin bezahlt hätte, da die Quittung keinen Stempel hätte? Sicher, entgegne ich ihm rotzig, weil ich sonst gar nicht einreisen hätte können, das wisse er ja. Dann murmelte er noch etwas rum, von wegen, ich hätte es kontrollieren müssen. Da entgegnete ich ihm, es sei nicht meine Aufgabe die Arbeit seines Kollegen zu kontrollieren und woher hätte ich wissen sollen, dass dieser Zettel abgestempelt sein müsste. Er gab mir dann den Zettel zurück und ich konnte passieren. Gaby kann ohne gross die Papiere zu zeigen gleich durch fahren. Dieser Arsch wollte uns sicher abzocken, aber irgendwie wollte er dann doch nicht. Diese Geschichte erinnert mich an Wolfgangs Geschichte, die etwa ähnlich abgelaufen ist. Na ja wir sind durch und können weiter. Von der Küste geht es wieder ins innere der Halbinsel. Wir fahren in höhere Gefilde und die Landschaft wir gleich anders. Hier hat es wieder grosse Kakteen, was einfach ein schönes Bild hier gibt.

Unser Ziel ist ein kleines Städtchen. Doch als ich da vorbei fahre merke ich gar nicht, dass das eine Haus das Dorf gewesen wäre. Als ich beim nächsten Dorf anhalte und Gaby frage ob sie hier auf dem Zeltplatz schlafen wolle, klärt sie mich auf, dass dies nicht Santa Ines ist, sondern bereits Cataviña. Ok, aber hier Zelten werden wir müssen. Hier stehen schon einige Campervans. Wir fragen den Besitzer wie viel es kostet und wo wir schlafen können. 7 Dollar und hier unten bei den Sträuchern wäre es für uns nicht schlecht. Gut, gekauft. Wir stellen unser Zelt auf und überlegen was es hier im Dorf wohl für Essensmöglichkeiten geben wird. Da steht auf einmal eine Frau die uns sehr bekannt vorkommt hinter uns. Es die Frau des Wagenführers von den Campervans, die wir auf der Fähre getroffen haben. Sie ist erfreut uns hier wieder zu sehen und lädt uns zum Abendessen ein. Heute sei ein Buffet organisiert und alle bringen etwas, es hat sicher genug, auch für uns. Wir bedanken uns für die Einladung und werden gleich nach dem Aufstellen unseres Zeltes rüber kommen. Als wir gerade fertig mit unserer Arbeit sind, kommt Ingrid, die Frau von Norbert, welche Kanada leben, bei uns vorbei. Sie begrüsst uns herzlich als wären wir alte Bekannte. Sie erzählt uns das alle vom Trail, so sagen sie ihrer Karawane, im Süden unten nach uns Ausschau gehalten haben und sich gefragt haben, wie und ob wir es bis zum Mechaniker geschafft haben. Wir erzählen ihr kurz wie es uns erging und das alles wieder in bester Ordnung ist. So gehen wir gemeinsam zum Buffet und dort werden wir von allen die wir begrüssen gefragt wie es uns den ergangnen sei. Wir erzählen mehrfach und mit völliger Hingabe unsere Geschichte. Norbert freut sich auch sehr uns wieder zu sehen und bietet uns zwei bequeme Campingstühle und ein feines kühles Bier an.

Das Buffet selbst ist so reichhaltig gedeckt, dass wir es nicht schaffen von all den Leckereien etwas zu essen, so viel hat es da. Wir sind so dankbar, dass wir nicht ins Dorf gehen mussten, um etwas für den Abend zu bekommen und geniessen den Abend sehr.

Als alle gegessen haben gibt es noch ein amüsantes Spiel wo wir gespannt und amüsiert zu schauen. Als es dann einnachtet setzen sich viele noch ans Lagerfeuer und geniessen bei einem Schwätzchen die wunderschöne Stimmung. Auch der Mond, fast voll, leistet uns Gesellschaft. Allmählich verabschieden sich alle und ziehen sich in ihre Camper zurück. Wir werden dann noch für das Frühstücksbuffet eingeladen, es gibt Pancake, Würstchen und Rühreier. Natürlich nehmen wir dankend an. Zurück im Zelt ist bei uns auch schnell Ruhe, da wir sehr müde sind.

Beim Frühstücksbuffet dürfen wir richtig schlemmen, alle fordern uns immer wieder auf etwas zu holen, es habe ja sowieso genug. Ich habe mich mit zwei Mal Pancake und Würstchen mit Rührei geschlagen gegeben und immer wieder dankend ablehnen müssen.

Nachdem bei den Trailfahrern die Abfahrtszeit bekannt wurde, machten sich alle daran zur rechten Zeit reisefertig zu sein. Wir auch. Ingrid und Norbert haben uns nochmals eingeladen bei ihnen vorbei zu schauen, wenn wir bei den Seen von Kanada und den USA sind. Das haben wir dankend angenommen und wollen gerne vorbei gehen.

Beim Packen mit dem Zelt und der restlichen Bagage sind wir schneller als die Trailer, wir fahren gerade los, als sich der Tross in Bewegung setzt. Wir sind froh, dass wir vor ihnen noch raus kommen, denn sonst müssten wir alle zwanzig RV’s überholen.

Camping an der Brandung

Unser heutiges Ziel ist nicht so richtig gesetzt. Gaby und ich wollen heute so weit fahren wir es geht und am liebsten irgendwo am Meer unser Zelt aufstellen. Als es so gegen den Mittag geht sehe ich eine Tafel die einen Camping 20 Km von hier am Meer anzeigt. Wir beschliessen diesen zu suchen. Die Fahrt zum Strand geht durch ein enges Tal. Als wir raus kommen sind wir schon am Meer. Die Tafel zeigt durch das erste Dorf. Als wir von der Kilometerzahl den Zeltplatz erwarten, sehen wir keinen. Wieder einmal eine Fehlinformation. So beschliessen wir am Strand wild zu Campen. Doch dieses Wochenende ist Ostern und es scheint als haben alle Mexikaner ein paar Tage frei. Diese sind nun an der Küste unterwegs und suchen sich ein Plätzchen zum Campieren, wie wir. Das erfahren wir erst, als wir unseren Platz gefunden und unsere Zelt auf gestellt haben. Gaby ist nämlich mit einem Verkäufer ins Gespräch gekommen. Dieser hat uns auch angeboten, gleich hinter seinem Bus das Zelt auf zu stellen. Da es hier sehr windig ist sind wir über dieses Angebot sehr froh.

Wir geniessen hier mit den vielen Mexikanern den windigen Abend. Wir haben gar nichts Richtiges für das Abendessen dabei und ein Restaurant ist weit und breit nicht in Sicht. So futtern wir uns mit Chips und anderen Snacks, die der nette Verkäufer anbietet, durch. Auch hier gehen wir mit der Sonne ins Bett, da es eh nichts Spannendes als die Küste zu sehen gibt und diese ist ohne Licht einfach nicht auszumachen.

Bekanntschaft mit der mexikanischen Polizei

Am Morgen entschliessen wir uns weiter zu fahren. So packen wir unsere sieben Sachen und fahren den Weg zur Hauptstrasse zurück von der wir gestern gekommen sind. Als wir im Dorf wieder auf die Teerstrasse kommen, folgt uns ein Polizeiauto mit Drehlicht. Wir lassen ihn vor bei, doch das Auto fährt uns gleich vorne rein. Der Polizist steigt aus und meint wir hätten ein Stoppschild überfahren und müssten eine Busse bezahlen. Wir sind natürlich nicht der gleichen Meinung und stellen uns dumm. Doch der Polizist bleibt hartnäckig, er will unsere Papiere. Wir überlegen ob wir ihm nur die Kopien geben sollen. Das machen wir auch. Dann überlegen wir ob wir einfach zu fahren sollen. Er will nun, dass wir mit ihm und auf den Posten zurückkommen und die Busse bezahlen. Das ist nicht in unserem Interesse. Doch wir fahren schlussendlich mit. Uns wird beim Polizeiposten gezeigt, dass wir hier vor dem Gebäude die Schilder missachtet haben. Wir diskutieren hin und her, aber er besteht auf die Busse. Wir sollen nun ins Büro kommen und bezahlen, wir weigern uns. Am Schluss gehe ich doch noch rein und diskutiere in meinem schlechten Spanisch mit denen, aber alles nützt nichts. Sie wollen einfach Kohle von uns. Die Mexikaner, die von den USA runtergekommen sind und uns vor dem Gebäude sehen lachen, weil sie wissen, dass die Kohle sicher in die eigene Tasche der Dorfsheriffs fliesst. Nun um die Stunde der Diskussion kurz zu beschreiben, wir haben nach hin und her und Androhung von Motorradbeschlagnahmung doch die Busse bezahlt. Zuerst wollte der Oberboss 50 Dollar pro Motorrad. Da meinte Gaby, dass das zu viel sei. Dann der Maker, wie viel wollt ihr denn bezahlen, 10 Dollar? Gaby konnte gar keine Antwort auf die erste Frage geben und meinte dann, dass das Ok ist. So bezahlten wir 200 Pesos und wir können endlich weiter. Da sieht man, dass Bussen in einem Bananenstaat verhandelbar sind und sicher in die eigene Tasche wandern.

Direkt zur amerikanischen Grenze

Wütend über diese offene Korruption geben wir Gas. Wir sind uns nicht sicher gewesen ob wir nun zur nächsten grösseren Stadt fahren und dort nochmals übernachten wollen. Nun ist der Entschluss klar, wir wollen raus aus der dritten bzw. zweiten Welt. Die Grenze ist keine 200 Km entfernt und es ist ja erst 11 Uhr Vormittags.

Wir ziehen unsere Linie direkt durch Ensenada und hoch in Richtung Tecate. Dort soll der Grenzübergang einfacher sein als in Tijuana. Bekanntlich ist Tijuana einer der grössten Grenzübergänge in die USA und das müssen wir uns nicht antun.

Hinter Ensenada ist noch ein grösseres Weinanbaugebiet. So kommt es das wir durch Weinreben in Richtung USA unterwegs sind.

In Tecate, das ein kleines Städtchen ist, finden wir nach unserer Mittagsverpflegung, um 3 Uhr, den Zoll sehr schnell. Doch als wir am Zaun von den USA vorbeifahren, bin ich mir nicht sicher ob wir hier eingelassen werden. Nachdem wir unsere Motorrad-Papiere einfach einer Dame die da einen mexikanischen Schalter hütete, abgegeben haben, kommen wir auch ohne weitere Probleme durch den amerikanischen Zoll. Der Grenzwächter ist höfflich aber streng und weist uns, nach der Kontrolle unserer Pässe, zu einem Platz. Dort müssen wir unsere Koffern und Taschen öffnen, danach ein Papier ausfüllen und zu guter Letzt die Zeigefinger, für den elektronischen Fingerabdruck, in einen Scanner halten. Danach bekommen wir den Stempel und die 90 tägige Aufenthaltsbewilligung für die USA. Puhh, das ging aber viel einfacher als wir es uns vorgestellt haben.

Auf der Strasse in Richtung San Diego ist die Welt wirklich gleich anders. Alles am Strassenrand ist gepflegt und es kommen uns nur neue Autos entgegen. Auch der Fahrstil ist viel gesitteter als noch vor einer halben Stunde. Schon schön, denken wir, wieder in der ersten Welt zu sein nach über 15 Monaten.

Die Strasse windet sich in einem Tal der Stadt San Diego entgegen und wird am Schluss immer breiter. Für San Diego haben wir von Ingrid und Norbert einen Tipp für einen Zeltplatz bekommen. Mit der Beschreibung und den gut angeschriebenen Strassen, finden wir den KOA Campingplatz in Chula Vista auf Anhieb. Wir sind froh, dass wir hier unser Zelt aufschlagen können. Der Zeltplatz ist für uns wie ein vier Sterne Hotel. Wir haben einen Pool, eine riesige Campingküche, schöne und saubere Duschen und natürlich gratis WiFi Internet.

So richten wir uns hier für ein paar Tage ein um alle anstehenden Arbeiten zu erledigen.