Capitol Reef N.P.
Nach einer mehrtägigen Pause auf dem gemütlichen Campingplatz von Moab zieht es uns weiter, wir möchten uns den Bryce Canyon und den Zion National Park ansehen.
In einer gemütlichen mehrstündigen Tour erreichen wir im Laufe des frühen Nachmittags den Capitol Reef N.P. Bei prächtigem Sonnenschein gleiten wir entlang der schön geschwungenen Strasse, in einem Steilen Canyon, mit einem kleinen Fluss vorbei an interessanten Steinformationen.
Nach einem aufschlussreichen Besuch im Visitor Center richten wir uns für die Nacht auf dem nahe gelegenen Campground ein. Ein kurzer aber steiler Spatziergang führt uns schnell auf eine Anhöhe von dem aus wir eine tolle Aussicht über das Gelände haben. Es ist immer wieder überraschend für uns, welch unterschiedliche Farben die Felsen in dieser Gegend aufweisen. Mal sind sie graugrün, dann wieder leuchtend rot oder einfach nur weiss, einfach herrlich. Zurück im Camp machen wir uns was zum Abendessen und gehen noch auf eine Runde am Fluss entlang, wo wir einem Reh oder Hirsch, wir finden es nicht herraus, beim fressen zusehen.
Bryce Canyon
Am nächsten Tag lassen wir diesen National Park hinter uns und fahren zum Bryce Canyon. Auf dem Weg dahin geht’s durch riesige Waldgebiete und teilweise recht in die Höhe wo am Strassenrand noch alter Schnee liegt. Natürlich wird es schnell sehr kühl, aber zum Glück schein die Sonne, die uns immer wieder etwas aufzuwärmen vermag.
Der Bryce Canyon N.P. selber ist hoch gelegen und wir sehen einer kalten Nacht im Zelt entgegen.
Im Visitor Center erfahren wir, dass die Shuttle Busse noch nicht in Betrieb sind, das geschieht erst im nächsten Monat. Auf dem Campingplatz stellen wir unser Zelt auf und richten uns für zwei Nächte ein.
Erst mal etwas Warmes zu Essen und dann sehen wir weiter. Am nächsten morgen kriechen wir bei minus 4° Celsius aus unserem Zelt, wow mit solchen kalten Temperaturen haben wir nicht gerechnet, sogar unser Trinkwasser in der Petflasche hat sich in Eis verwandelt. Wir ziehen uns warm an und fahren den Senic-Drive entlang, wo wir an vielen Aussichtspunkten den Bryce Canyon bestaunen können. Die Aussichten, die unvorstellbare Weite und die rotgelben Steinsäulen, all das ist schon was ganz Spezielles. Aber bei dieser Kälte macht es uns gleich weniger Spass und oft haben wir uns sehr schnell satt gesehen, da obendrein auch ein bissiger Wind weht.
Einer der Aussichtspunkte ist schön sonnig und dazu windstill gelegen. Wir steigen den steilen Pfad runter wo man sich durch schmale Gesteinsspalten schieben kann. Die Ansicht für einmal von unten nach oben sieht auch ganz toll aus.
Zion N.P.
Heute fahren wir zum Zion N.P. und hoffen sehr dass, es dort wieder etwas wärmer wird. Eine schöne Strecke mit vielen Kurven durch eine abwechslungsreiche Landschaft bringt uns in einem gemütlichen Ritt zum Park. Wir erreichen den Zion N.P. durch den Osteingang und fahren dann ein wunderschönes Stück in den Canyon hinein, bis wir zu einem langen Tunnel kommen. Dort heisst es erst einmal warten, obwohl der Tunnel zweispurig ist, sperren sie eine Spur wenn ein grosser Bus oder Camervan den Tunnel passieren will. Der Tunnel ist überhaupt nicht beleuchtet und deshalb sehr dunkel, nur ab und zu gelangt ein Lichtstrahl durch die spärlichen rechteckigen Löcher, die als Fenster einmeisselt wurden.
Weil die Campgrounds im Park drin viel zu teuer sind, zumindest für das was sie bieten, fahren wir zum Dörfchen Springsdale nahe beim Westeingang des Parks.
Wieder BMW-Probleme
Es ist einfach unglaublich, vor gerade mal ein paar hundert Kilometern, wurde eine neue Benzinpumpe mit allem Drum und Dran bei meinem Motorrad eingebaut und nun blink die Motorenelektronik-Warnanzeige wieder und die Maschine hängt nicht richtig am Gas. Also stehen wir am absolut selben Punkt wie vor dem Besuch beim Las Vegas BMW-Mechaniker, nur sind wir über 600.- US$ ärmer aber unser Problem ist ganz offensichtlich nicht gelöst. Ich bin stinkwütend und informiere Guido. Wir schaffen es grad noch auf den Campingplatz zu fahren, ich ruckle und zuckle mit meiner Maschine bedenklich über den Weg, und stelle sie dann hin.
Trotz allem wollen wir uns jetzt in Ruhe den Park ansehen und so auch auf andere Gedanken kommen. Gleich nachdem wir unser Zelt nahe dem Flussufer platziert haben, gehen wir zurück in den Park. Wir lassen uns vom Free-Shuttle Bus durch den Park fahren. An einem Aussichtspunkt steigen wir aus und gehen den schön angelegten Weg am Fluss entlang. Es ist herrlich hier, die Ruhe, die frische Luft und die wunderschönen Granitwände der steil abfallenden Felswände. Es ist richtig Frühling hier, alles scheint zu blühen, herrlich.
Dieser Park ist bei Bergsteigern beliebt und so können wir einigen die in schwindliger Höhe sind zusehen. Eine Gruppe richtet sich gerade ihr Nachtlager in der Wand ein, es ist richtig spannend ihnen zu zusehen.
Am nächsten Tag schauen wir uns wieder per Bus weitere Aussichtspunkte im Park an, aber zuerst fahren wir nochmals mit dem Motorrad in Richtung des Osteingangs zurück. Da haben wir interessante Felsformationen gesehen, die wir uns von nahe ansehen möchten.
Als wir wieder auf dem Campingplatz sind, rufen wir die BMW 24Stunden Helpline in Deutschland an und fragen was der Auslöser dieses Problems sein könnte. Herr Beischl kennt uns noch von unserem Problem in Argentinien und rät uns als allererstes das Potentiometer zu prüfen. Er meint, wir könnten ja den von Guidos Bike bei meiner Maschine einbauen und sehen was geht. Wenn das ausgeschlossen ist, könnte es auch an einem verschmutzten Luftfilter liegen.
Als Guido das Potentiometer an meiner Maschine anguckt ist gleich alles klar, der Befestigungsclip fehlt, deshalb ist der Stecker lose und macht Wackelkontakt. SUPER, Fehler gefunden und Stecker vom Staub gereinigt, schnell mit Kabelbinder fixiert und schon ist das Problem behoben! Toll, wir sind sehr erleichtert und zugleich sehr wütend auf den Händler in Las Vegas. Der hat uns teure, unnötige Neuteile verkauft obwohl wir nur einen neuen Metallclip geraucht hätten. Wir beschliessen nun halt doch noch mal nach Las Vegas zu fahren und den Typen damit zu konfrontieren, bevor wir dann ins Death Valley weiterziehen.