Als wir alles hier in Las Vegas gesehen haben sind wir heute via Hoover Dam zum Grand Canyon losgefahren.
Der Hoover Dam ist richtig in eine Felsspalte vom Colorado River reingebaut worden und das keine 50 Km von Las Vegas entfernt. Es hat viele Autos die da rüber fahren wollen. Wir halten auf der anderen Seite kurz an um ein paar Fotos zu schiessen und schon geht es weiter.
Als wir das schroffe Tal des Hoover Dams hinter uns haben wird die Gegend extrem weitläufig. Es hat in weiter Ferne Hügelketten, aber die sind wirklich weit weg. Wir kommen auch auf die berühmte Route 66, aber wir fahren nicht direkt auf dem noch letzten zusammenhängenden Stück Strasse in Richtung Flagstaff. Kurz vor Flagstaff, für hiesige Verhältnisse, biegen wir vom Freeway links ab in Richtung Grand Canyon. Die Landschaft hier ist extrem flach und ich kann es gar nicht glauben, dass wir in etwa 100 Km an eine der berühmtesten Schluchten kommen sollen. Und auf einmal kommen wir an den Abgrund, der von der Strasse aus zwischen den Büschen am späteren Nachmittag zu sehen ist. Wir sind überrascht, dass die Strasse so nahe an der Kante des Canyons ist.
Wir fahren in Richtung Campingplatz, kaufen uns da für zwei Nächte ein, richten uns auf dem zugewiesenen Platz ein und kochen uns das Abendessen. Hier ist es noch saukalt. Das verwundert mich extrem, da ich glaubte hier müsste der Frühling schon lange Einzug gehalten haben. Als ich dann raus gefunden habe, dass die Kante etwa 2000 Meter über Meer ist, vermute ich, dass es bei dieser Canyonfahrt, für uns, noch bitter kalt werden könnte.
Wir besuchen heute alle möglichen Aussichtspunkte, die mit dem Gratisbus anzufahren sind. Dabei machen wir auch Picknick und lassen diese riesige Schlucht auf uns wirken. An einigen Stellen sehen wir den Colorado River der sich hier, in den letzten hunderttausend Jahren, über einen Kilometer tief in die Erde gefräst hat. Es ist schon atemberaubend hier runter zu schauen, wo es an der Kante gleich 500m einfach so und teilweise extrem steil runter geht. Wir kommen in den seltenen Genuss einen California Condor von recht nahe zu sehen, einmalig!
Am Abend fahren wir auf einen weit abgelegenen Aussichtspunkt und geniessen die Abendstimmung und –sonne. Danach wird es schnell kalt und wir flüchten zurück zu unserem Zelt. Dort kochen wir uns noch kurz was fürs Abendessen und schon sind wir unserem mehr oder weniger warmen Schlafsack.
Monument Valley
Wenn wir ein Tagesziel haben sind wir immer zackig früh auf und bereiten unser Frühstück vor. Hier geniessen wir die Fertigpackungen von Pancake. Dieses mehlartige Pulver muss man nur mit Wasser anrühren und dann in der Pfanne backen. Das ist vielleicht lecker und wenn man noch einpaar Früchte wie z.B. Banane drunter schneidet und natürlich der obligate Ahornsirup, einfach lecker. Aber wir wollen ja weiter. Also packen wir die Motorräder und ab geht’s.
Bei einem Aussichtspunkt schauen wir nochmals runter und lassen es gut sein mit dem Grand Canyon. Als wir wieder einwenig runter kommen von diesem riesigen Plateau, dass wahrscheinlich etwa viermal so gross ist wie die Schweiz, wird es wieder merklich wärmer. Das geniessen wir doch, weil wir hatten während der letzen Tage nur etwa 18° C. Das ist einfach zu wenig für unsere Körper.
Wieder am späteren Nachmittag fahren wir in das Reservat der Navajo Indianer. Hier ist auch das Monument Valley. Als wir über eine Hügelkette fahren sehen wir die hohen freistehenden roten Steinsäulen in der Wildnis stehen. Das Herunterfahren ist beeindruckend, weil der Rand dieses breiten Tales mit den roten Felsen gesäumt ist.
Wir kommen bei dem Aussichtspunkt an wo die berühmtesten drei Säulen aus dem flachen, weiten Talboden herausragen. Dort gibt es einen ganz einfachen Zeltplatz wo wir übernachten.
Als die Sonne hinter uns langsam verschwinden will, fahren wir einwenig in die Ebene hinunter, machen dort einige Fotos und geniessen den Sonnenuntergang.
Moab
Tags drauf fahren wir noch weiter nach Osten. Das Ziel ist der Ort Moab. Dort in der Nähe hat es zwei Nationalparks die man besichtigen kann. Heute geht es wieder weit in die Höhe hinauf und es wird uns immer kälter. In einem kleinen Dorf machen wir in einem Restaurant Rast. Dort trinken wir zwei heisse Schokoladen, was uns einwenig aufwärmt. Die Chefin gibt uns noch einige Tipps wo wir was in den beiden Nationalparks anschauen können. Wir haben aber immer noch kalt und wollen nur noch nach Moab. Dabei hoffen wir so fest, das Moab tiefer liegt als wir jetzt sind. Und wir haben Glück Moab ist viel wärmer und in einem Canyon. Hier richten wir uns in einem Campingplatz ein der einen beheizten Pool und Whirlpool hat. Den habe ich natürlich auch benutzt.
Arches Nationalpark
Von hier aus haben wir als Tagesausflug den Arches Nationalpark besucht. Der liegt ja nur 7 Km von hier entfernt. Hier soll es die meisten Natursteinbögen in nächster Nähe zueinander auf der ganzen Welt geben. Die Bögen sind schon beeindruckend, wenn man unten hin durch spazieren kann. Hier haben wir Patrizia, eine Schweizerin, getroffen. Da sie alleine unterwegs ist hat sie es cool gefunden uns als Motorradfahrer hier zu treffen und wieder mal Schweizerdeutsch zu sprechen. Wir haben uns, während des Besuches, immer mal wieder bei einem Bogen getroffen. Dann haben wir noch zwei kanadische Motorradfahrer aus Vancouver getroffen, die uns ihre Gegend schon mal schmackhaft gemacht haben.
Hotrod Treffen
Am Wochenende kommen hier ganz viele aufgemotzte Autos her. Das wollen wir sehen und so geniessen wir das angenehme Wetter hier bis zum Wochenende.
Beim Einkauf im Supermarkt werden wir spontan von zwei Männern angesprochen, die hier auf einem andern Campingplatz wohnen. Es ist ein ganzer Motorradclub, die hier öfters ihre Ferien verbringen. Sie laden uns zum Abendessen auf ihren Campingplatz ein. Es wird ein toller Abend mit interessanten Gesprächen und gutem Essen. Ist schon genial wie spontan und gastfreundlich wir die Amerikaner kennen lernen dürfen.
Als sich das Wochenende näherte kommen immer mehr Hotrods, die alten Autos mit den riesigen V8 Motoren, auf den Campingplatz. Die einen schrauben sogar den Auspuff ab, um noch mehr Lärm machen zu können. An einem Abend stellen wir uns, wie die Einheimischen auch, an den Strassenrand und bestaunen die Autos, die die Strasse stundenlang auf und ab fahren. Dieses Spektakel geniessen wir zusammen mit Rocky und seinen Freunden, Camper die uns zuvor zum Abendessen eingeladen haben. Am nächsten Tag geniessen wir nochmals das Schaulaufen von alten und neuen Autos die bei uns zum Teil sicher keine Zulassung bekommen würden.
So geniessen wir die Zeit hier in Moab, um nun wieder bereit für die nächsten Kilometer, sorry Meilen, zu sein.