Samstag, 2. Februar 2008

Puerto Escondido

Salina Cruz

Bei schönem aber etwas kühlem Wetter geht’s an diesem Morgen los. Gepackt ist schnell, trotz der lästigen Ersatzreifen, die wir nun schon seit mehreren Monaten mitschleppen. Mittlerweile haben wir ja genug Übung denen. Unser Plan ist es möglichst nahe an unseren nächsten Zielort zu fahren, welcher Puerto Escondido ist.

Das Wetter bleibt schön und es wird immer wärmer. Die Strassen sind angenehm zu fahren, es hat sehr wenig Verkehr. Einzig die blöden Topes, die stören uns nach wie vor und machen uns noch langsamer als wir eh schon unterwegs sind. Das Bremssystem an Guidos Maschine funktioniert heute gut und das wollen wir nutzen und fahren so weit wir mögen. Die Gegend ist abwechslungsreich und wir kommen gut voran.

An einem Strassenrand unter einem Baum machen wir eine kurze Pause und stärken uns.

Gegen den späteren Nachmittag kommen wir an der Küstenstadt Salina Cruz an.

Hier suchen wir uns ein günstiges Hotel, wie immer mit sicheren Parkmöglichkeiten, das wir mitten in der Stadt finden und checken dort ein.

Wir sind beide hungrig und auch müde also gehen wir ins nächstgelegene Restaurant.

Nach dem Essen schlendern wir nur ganz kurz durch den Stadtkern, eigentlich nur deshalb weil wir einen Geldautomaten suchen, der unsere leeren Taschen mit Geld füllen soll. Zu müde um noch gross den Ort zu erkunden, schlendern wir zurück ins Hotel.

Diese Tagesetappe von knapp 400 Km war anstrengend, Guido war dauernd wie auf Nadeln, wegen des Bremssystems und ich, wegen meinem Husten, da ich nicht so richtig fit bin. Folglich legen wir uns früh schlafen.

Nach einem kleinen Frühstück am nächsten Morgen geht’s weiter. Es liegen etwa 270 Km vor uns und die führen uns grösstenteils gemäss Strassenkarte an der Pazifikküste entlang.

Es ist wiederum eine gute Asphaltstrasse, natürlich auch mit Topes gespickt, aber die Strecke bietet ab und zu einen wunderbaren Ausblick aufs Meer. Wiederum können wir diesen Streckenabschnitt unserer Reise bei super schönem und noch dazu heissem Wetter fahren.

Gegen den frühen Nachmittag kommen wir in Puerto Angel an, hier soll es auch ganz schöne Strandörtchen haben, also fahren wir mal langsam durch. Irgendwie ist hier alles so eng, zwar sehen wir schon während des Durchfahrens, dass der Strand ganz schön und vor allem lang ist, trotzdem können wir uns nicht entscheiden hier zu bleiben. Nochmals fahren wir durch den kleinen Ort und halten nach Hotels mit Parkplatz Ausschau, aber wir werden nicht fündig.

Was soll’s, wir fahren weiter, dieser Küstenstrasse entlang und erreichen in wenigen Kilometern Puerto Escondido.

Puerto Escondido.

Hier finden wir rasch das Hostal Mayflower, das einen perfekten Abstellplatz für unsere Mopeds bietet. Auch sonst ist es ein sehr angenehmes Plätzchen. Es hat eine gut bestückte Küche und in unserem 4er-Dorm-Zimmer sind wir meist bloss zu zweit untergebracht. Auf der Dachterrasse, von der man einen schönen Blick auf die Bucht von Puerto Escondido hat, steht sogar einen Poolbillardtisch, so genial!

Nachdem wir abgepackt und alles Wichtige in abschliessbare Kästen verstaut haben, gehen wir zum Sandstrand, der nur wenige Meter neben unserem Hostal ist.

Mit tollem Blick auf die Bucht setzen wir uns an einen Tisch mit Sonnenschirm und werden sogleich bedient. Mit grossem Hunger verzehren wir ein Gericht aus dem Meer und genehmigen uns dazu einen grossen Krug ’Agua de Limon’ (frischer Limonensaft mit Wasser und Zucker). Wir geniessen die Ruhe und schauen den vielen Einheimischen beim Baden und Planschen zu.

Hier ist genau der richtige Ort um meinen hartnäckigen Husten auszukurieren. Hier ist es am Tag meistens knapp unter 30° Grad heiss und obendrein ein angenehmes Plätzchen um etwas Zeit zu verbringen.

Wir geniessen es wiedermal eine Küche nutzen zu können und machen auf Selbstversorger, denn auch ein grosser Supermarkt finden wir nur einige Häuser weiter. Der Ort selber ist sehr friedlich und ruhig, oft gehen wir an den Strand runter und geniessen die Stille, schauen den unzähligen Fischern zu wie sie an ihren Netzen arbeiten. Auch die Sonnenuntergänge haben ihren speziellen Reiz, oft verfärbt sich der Himmel ganz violett und taucht die fast kreisrunde Bucht in ein fantastisches Licht.

Nach einigen Tagen bin ich meinen Husten los und fit für die Weiterreise, doch am Tag bevor wir losfahren wollen geht es Guido schlecht, er bekommt sogar Fieber und fühlt sich matt und müde.

Bis auch Guido wieder reisefit ist vergehen nochmals einige Tage, in denen wir uns mit Juan in Verbindung setzten. Juan ist ein Freund, den wir in Buenos Aires kennen gelernt haben, er wohnt in Mexico D.F. (City) und hat uns zu sich eingeladen.

Eigentlich wollten wir noch ein paar Tage in Oaxaca verbringen bevor wir nach Mexico D.F. fahren, aber Guido braucht diese Tage um wieder gesund zu werden, deshalb reicht es nur für einen kurzen Abstecher nach Oaxaca. Warum die Eile fragt man sich jetzt; ganz einfach, wir wollen Juan unbedingt noch besuchen, er ist aber nur noch wenige Tage in Mexico D.F.