Sonntag, 22. Juli 2007

Ica

Die Fahrt von Nasca nach Ica führt uns weiter auf der Panamericana, doch schon nach ca. 20 Km legen wir einen Halt beim Aussichtsturm, den Maria Reiche erstellen liess, ein. Von ihm aus sieht man drei der Nasca-Linien-Figuren recht gut. Leider führt die Panamericana mitten durch eine die Gecko-Figur hindurch und somit ist sie nicht mehr vollständig sichtbar.

Wir erreichen Ica am frühen Nachmittag und suchen uns ein geeignetes Hotel. Einige Blocks ausserhalb des Zentrums beziehen wir ein Zimmer im Grand Hotel. Es ist ein sehr einfaches aber sauberes Haus, wo unsere Motorräder sicher stehen können.

Wir schlendern ins Zentrum von Ica und geniessen auf einer Parkbank auf der Plaza de Armas ein feines Eis. Danach machen wir uns schlau, wie wir am besten die Oase Haucachina ganz in der Nähe besuchen können.

Als das Einfachste erscheint uns, mit einem Taxi die 15 Minuten zur Oase zu fahren und das machen wir gleich am nächsten Morgen.

Huacachina ist tatsächlich eine kleine Oase mitten in einer Wüste. Umgeben von hohen Sanddünen hat es einen kleinen See, wo Wasservögel leben und man mit Pedalos rumpaddeln kann. Es ist ein kleiner aber sehr touristischer Ort, rund um den Teich hat es Hotels, Restaurants und Anbieter die Buggytouren in den Sanddünen verkaufen wollen.

Unterwegs in den Sanddünen

Wir buchen eine Buggytour, die aber erst in ein paar Stunden später beginnen wird. Gemütlich geniessen wir somit den strahlenden Sonnenschein, setzen uns an den kleinen See und beobachten die vielen Wasservögel.

In einem Buggy mit 7 Plätzen schnallen wir uns auf den beiden hintersten Plätzen die Sicherheitsgurte um. Und los geht’s, unser erfahrener Fahrer fährt in rasend schnellem Tempo über die Sanddünen. Ich denke erst, der spinnt doch, muss das so schnell sein?!? Aber schon nach wenigen Minuten geniesse auch ich die rasante Fahrt im tiefen Sand in vollen Zügen und es kann mir nicht genug schnell gehen. Immer wieder fährt er mit uns extrem steile Sanddünen hoch, bis wir das Gefühl haben rückwärts zu kippen, erst dann lenkt er in eine Kurve ein, die uns in ziemlich senkrechtem Winkel wieder die Dünen hinunter bringt.

Wir können immer wieder aussteigen und die Umgebung erkunden und Fotos machen. An guten Plätzen kriegen wir Sandboards, auf denen wir entweder stehend oder auch auf dem Bauch liegend die Dünen runterflitzen können. Es ist die absolute Gaudi, Guido fährt die steile Sandabfahrt stehend runter und ich lege mich bäuchlings aufs Brett. Wir sind total eingesandet und sogar zwischen unseren Zähnen knirscht der Sand.

Die anderen vier Leute sind Italiener und Peruaner, zwei Pärchen um die zwanzig rum. Sie finden das Sandborden scheinbar nicht toll, denn sie stehen oben am Hang und sehen uns anfangs noch zu, doch bei der vierten oder fünften Abfahrt bleiben sie gelangweilt im Auto sitzen. Wir sind froh dass unser Fahrer uns beide trotzdem so viele Hänge runtersausen lässt, denn wir haben einen Riesenspass und kichern dabei wie kleine Kinder.

Wir fahren weiter durch die Dünen und halten an einer schönen Stelle an um den Sonnenuntergang zu erleben. Hier geht die Sonne in rasantem Tempo unter, wir müssen uns ranhalten beim zusehen. Die Farben sind einmalig, wieder in Rosatönen, etwas ganz Spezielles für uns, denn wir haben noch nie in der Wüste die Sonne untergehen sehen.

Leider ist die Tour nach dem Sonnenuntergang schon fertig und wir werden in Huacachina wieder abgesetzt. Zuerst leeren wir unsere Schuhe und alle Taschen unserer Kleider aus, dabei fällt viel Sand raus.

Wir fahren mit dem Taxi zurück nach Ica und gönnen uns ein feines Nachtessen in einer kleinen Pizzeria.

Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg nach Lima.