Freitag, 28. März 2008

Hawaii

Der Flug

Also es ist 8:30 Uhr und wir sind früh am Flughafen, denn wir wollen nicht in der grossen Schlange stehen, wenn alle Leute durch die erste Sicherheitskontrolle gehen. Doch zuerst müssen wir unsere Tickets bekommen, wir haben ja nur eine Nummer und mehr nicht. Dabei lernen wir wie man hier elektronisch eincheckt. Es gibt Säulen mit Monitoren und dort drückt man sich durch die Menüs, die einem angezeigt werden. Lustig ist, zur Identifizierung wird die Kreditkarte durchgezogen und schon ist klar wer man ist und was man bei der Fluggesellschaft gebucht hat. Das geht razfaz. Die Boardingpässe werden ausgedruckt und das Gepäck können wir ohne grosses wiegen einem Angestellten auf einen Wagen geben. Das ging nicht einmal fünf Minuten.

Weil noch nicht einmal 9 Uhr ist und unser Flug erst um 11 Uhr geht, nehmen wir es gemütlich und gehen noch nicht durch die erste Kontrolle. Doch als die Schlange vor dem Eingang der Abflughalle länger wird gehen wir auch anstehen. Die Prozedur durch diese Kontrollen ist schon einwenig schikanös. Man fühlt sich wie in einer Fiehherde. Jeder wird von den Beamten getrieben vorwärts zu machen und nicht „herum zu gammeln“. Darüber ärgere ich mich immer einwenig, denn 99,999% wollen ja nur fliegen und kein Flugzeug entführen. Nun denn.

Wir sind mit zweimal Laptop scannen, weil ich ihn nicht aus der Tasche genommen habe, ziemlich glatt durchgekommen. Drinnen gibt es nicht viel drei Restaurantketten, einen Saftladen, eine Eisdiele und zwei Souvenirladen, das ist es. So versuchen wir irgendwo bei unserem Fingerdock einen Platz bekommen um mit unserem Laptop ins Internet zu gelangen. Das klappt auch und so schicken wir wieder einmal einen Bericht den ich noch schnell geschrieben habe auf unseren Blog.

Auf einmal hören wir eine Durchsage, dass unser Flug Verspätung habe und wir etwa eine Stunde später abfliegen werden. Ok, denke ich mir, das ist hier in Amerika sicher normal. Gaby und ich lesen im Internet die letzten Nachrichten von den Schweizer Internetzeitungen und schreiben Emails. Dann erklingt wieder eine Stimme aus dem Lautsprecher, dass der Flieger jetzt gelandet ist, aber ein Teil kaputt sei und dieses für den Flug über den Ozean nötig ist, sie werden dieses gleich ersetzten und schon gehe es los mit Borden. So, nun gut, ich warte noch mit Laptop zusammen packen. Und prompt kommt die Stimme nochmals und entschuldigt sich, denn dieses Teil das sie brauchen sei auf dem Flughafen San Diego nicht am Lager. Sie müssen eines von Los Angeles bringen lassen, dass gehe nochmals eine Stunde. Tja nun ist es schon ein Uhr mittags. Zum Glück hat die Dame am Mikrofon auch noch einen Essensgutschein ausgesprochen, denn Gaby für uns in zwei Pizzen und Getränke umwandeln geht. Wir Passagiere sind schon langsam etwas angesäuselt und wollen endlich weg von hier. Die Stunde ist verstrichen und da hören wir wieder diese nette Stimme aus dem Lautsprecher, das es doch nochmals eine Stunde gehe, bis das Teil hier ist. Mittlerweile glaube ich, dass das Teil per Auto hierher gefahren wird, das würde mit den zwei Stunden gerade so aufgehen.

Gaby und ich können vom Internet immer noch etwas herausholen, ohne das es uns wirklich langweilig wird. Dann meint die Dame vom Lautsprecher, das Teil sei eingetroffen, es brauche noch etwa eine Viertelstunde und dann werde begonnen mit dem Borden. Das ist eine super Durchsage, also geht’s nicht mehr lange. Nach zehn Minuten meint die Dame es werde erst in einer halben Stunde gebordet, da der Einbau etwas länger dauert. Um es kurz zu machen, die Dame hat dann nochmals zweimal eine Viertelstunde angehängt. So sind wir dann schlussendlich um halb vier Uhr abgeflogen.

Der Flug selber ist nicht mit dem Service von anderen Fluglinien zu vergleichen. Es wird gerade das nötigste serviert und alles was man mit mehr Geschmack will, muss man bezahlen. Das finden wir etwas lausig, können aber damit leben.

Als wir zum Landeanflug ansetzten fliegen wir eine Schleife vor Honolulu. Wir können die ganze Stadt sehen, auch die Strände sind in der Abendsonne gut zu erkennen. Nachdem wir sicher gelandet sind, suchen wir unser Gepäck bei der Ausgabe und begeben uns zum Ausgang. Wir fahren mit dem öffentlichen Bus zur Waikiki Beach, wo unser Hotel ist. Nach mehrmaligen Fragen finden wir unser Hotel gleich vor dem berühmten Strand. Leider haben wir nicht Meerblick, das hätte einen satten Aufpreis gekostet, aber es ist auch so ein sehr schönes Zimmer mit Balkon.

Geschlagen von dem vielen Warten, dem Flug und der fast einstündigen Busfahrt, nehmen wir eine Dusche, danach noch schnell im Mc Donalds etwas kleines Essen und hauen uns gleich danach aufs Ohr.

Erste Besichtigung von Waikiki Beach

Nachdem wir richtig ausgeschlafen haben gehen wir zu unserem Frühstücksbuffet. Gaby und ich erwarten nicht viel und das ist auch gut so. Es gibt kleine süsse Gebäcke, kleine Vanilleküchlein und Früchte wie Orange und Bananen. Kaffee und Tee gibt’s auch und das ist es. Wir werden von diesem Buffet aber auch satt. Essen einwenig mehr Früchte statt der süssen Gebäcke. Nun geht es raus auf die Strasse. Dort ist das Trottoir mit allerlei Krimskramsläden übersäht. Am Strand sind überall die Surferschulen zu sehen. Liegeplätze werden mit Strandschirm vermietet. Gaby und ich schlendern an diesem Morgen dem Steg vom Meer entlang und bestaunen die vielen Skulpturen die den berühmten Surfern gewidmet sind. Als wir zurück zu unserem Hotel kommen, sehen wir, dass eine Parade stattfindet. Wir wissen nicht weshalb. So setzen wir uns an die Strasse und schauen dem Treiben zu. Am Abend machen wir eine feine Entdeckung. Hier gibt es die japanischen Suppenküchen und diese haben wir zum Fressen gern. Das ist nicht das letzte Mal, dass wir hier gegessen haben.

Auf zum chinesischen Viertel

Heute Sonntag wollen wir das chinesische Viertel besuchen. Dies ist mit dem öffentlichen Bus einfach zu erreichen. Die Gegend ist für mich extrem gewöhnungsbedürftig, weil man das Gefühl hat, wenn man in die Märkte reinschaut, dass man in ein Drittweltland hin katapultiert wurde. Es ist für mich noch schlimmer, da die Märkte das erste Mal so richtig stinken, das hat es in Süd- oder Zentralamerika nie in einem solchen Ausmass gegeben. Mich zieht es weiter zu den Regierungsgebäuden und dem Palast vom König. Ja richtig gelesen, Hawaii ist der einzige Staat der einmal einen König gehabt hat. Und so steht hier auf Oahu der einzige Palast der USA.

Den Nachmittag verbringen wir am Strand und lassen uns die angenehm warme Sonne auf den Bauch brennen.

Ausflug nach Pearl Harbor

Die berühmte Bucht von Pearl Harbor besuchen wir am Montag. Die Fahrt mit dem Bus geht über eine Stunde. Als wir dort ankommen müssen wir zuerst unseren kleinen Rucksack abgeben, da nichts Grösseres als eine kleine Handtasche erlaubt ist. Dann müssen wir etwa eine dreiviertel Stunde warten, bis wir den Film über den zeitlichen Hergang des Angriffes der Japaner auf die US Navy Flotte sehen können. So besteht die Möglichkeit zuerst das Museum mit Fundstücken der Schiffe, grossen Modellen der Schiffe der Japaner und Amerikaner, Fotos vom Hafen und anderen eindrücklichen Exponaten zu sehen.

In diesem Film wird uns klar, dass diese verheerende Vernichtung der Japaner hätte eingedämmt werden können, wenn nicht Fehlbeurteilungen und falsche Datenauswertungen passiert wären. Das war ja auch der Auslöser, warum die USA in den zweiten Weltkrieg eingestiegen ist.

Nach dem Film werden wir mit einem Schiff zum Denkmal, das über dem Wrack der USS Arizona steht, gefahren. Es ist eine andächtige Stätte, da es ja die Erinnerungsstätte ist, für die über 1700 gefallenen Seeleute an diesem Tag. Einige Amerikaner können ihre Tränen nicht verbergen, vielleicht haben sie ja einen Verwandten hier verloren.

Zurück am Land hätte es noch ein U-Bootmuseum, aber dieses ist einfach zu teuer. So lassen wir dieses links Liegen.

Shoppingmall

An einem anderen Tag machen wir einen Shoppingmalltag. Dieser riesige Komplex ist in der Mitte der Stadt. Da gibt es alles zu kaufen. Wir finden die Einkaufskette Brookstone. Dort besteht die Möglichkeit alle Verkaufsartikel zu testeten. So testen wir alle Massagegeräte die sie ausgestellt haben. Einer ist für die Füsse. Dieses Ding würde ich mir nie kaufen. Denn als ich meine schönen Treter darin abgestellt und den Startknopf gedrückt habe, glaube ich, dass diese Höllenmaschine meine Füsse quetschen will. Sie lässt sie nicht mehr los. Es ist extrem unangenehm. Beim zweiten Quetschungsprozess geht es einigermassen. Bei diesem Stuhl hat es auch eine Rückenmassagematte. Die wird auch noch gleich eingestellt. Es soll einem ja an nichts fehlen. Danach gibt es viele andere Artikel zu entdecken.

Unseren Hunger können wir in der riesigen Restaurantmall stillen. Wir bevorzugen wieder einmal die japanische Suppe mit viel Nudel drin.

Am späteren Nachmittag müssen wir uns geschlagen geben, wir mögen nicht mehr durch diese Läden ziehen. So gehen wir zurück und machen es uns am Strand gemütlich.

Der Diamond Head

An diesem Tag wollen wir den Diamond Head besteigen. Das ist ein riesiger Vulkanrater am Stadtrand von Honolulu. Von seinem Kraterrand hat man einen schönen Blick über Waikiki Beach.

Wir gehen zur Busstation und warten da auf den nächsten Bus. Auf einmal kommt ein Mann um die Ecke und fragt alle Wartenden ob sie zum Diamond Head fahren wollen. Wir sagen ja andere nicken. Er bietet uns an für fünf Dollar pro Person zum Krater zu fahren, der Bus fahre nur bis zum Fuss den Rest müsse man zu Fuss hoch und durch einen Tunnel gehen.

Nach langem hin und her können wir ihn bei drei Dollar pro Person festnageln. Gaby und ich fahren in seiner Strechlimo mit. Auf der Strecke versucht er noch andere zu überzeugen und das gelingt im nicht schlecht. Am Schluss sind wir 12 Leute. Das hat sich für ihn und für uns gelohnt.

Im Krater drinnen geht’s nach der Zahlstation etwa eine halbe Stunde hoch zum Kraterrand. Dieser Ausblick ist ein alter ausgedienter Beobachtungsposten des Militärs. Es geht durch Tunnels und Schiessscharten hoch zum Ausguck. Der Ausblick auf Waikiki ist super. Auch der Einblick auf die andere Inselseite ist nicht schlecht. Alle Touristen schiessen natürlich Fotos als Beweissmittel, dass sie hier gewesen sind.

Gaby und ich wandern anschliessend gemütlich in einer Stunde vom Krater zurück bis zum Waikikistrand hinunter. Da treibt uns der Hunger wieder mal zu Suppenstube, wo sich das Personal schon an uns gewöhnt hat.

Die Inselrundfahrt

An einem der letzten Tage wollen wir die Insel auf der anderen Seite sehen. Dort sollen die bekannten riesigen zehn Meter hohen Wellen im Winter herein brechen. Leider ist heute nicht das beste Wetter. Es ist bewölkt und es hat auch einwenig Regen. Nun gut, wir hoffen auf besseres Wetter. Bis wir aus Honolulu mit dem öffentlichen Bus draussen sind, der auch für diese Rundstrecke nur zwei Dollar kostet, wenn man sitzen bleibt, geht es fast anderthalb Stunden. Doch dann sehen wir Ackerland wo Zuckerrohr und Ananas angepflanzt wird.

Als wir bei der Nordseite ankommen ist das Wetter noch schlechter als auf der Südseite. Wir verspüren keine Lust an einem der Strände auszusteigen, da der Wind heftig reinparsselt. Zudem sehen wir keine Surfer auf den Wellen. Wahrscheinlich ist es für sie heute auch zu heftig. So fahren wir gemütlich im Bus weiter.

Nach einer Rundfahrt mit schönen Ausblicken auf die Insel und Strände sind wir genau nach vier Stunden wieder da wo wir angefangen haben. Da sich das Wetter auf der Südseite einwenig gelichtet hat gehen wir entlang unserer Strasse spazieren.

Der Abschied

Eigentlich habe ich noch geprahlt, ich werde hier noch surfen, aber als ich so viele Leute bandagiert gesehen habe, hat mich der Mut einwenig verlassen. Es wäre auch unbequem mit Gips Motorrad zu fahren. So geniessen wir die letzten Tage mit einwenig Strandleben und in den nahe gelegenen Galerien herum zu stöbern.

Am Abend fotografieren wir den schönsten Sonnenuntergang dieser Woche und finden es herrlich, wenigstens eine Insel der Hawaiigruppe gesehen zu haben.

Der Rückflug ist nicht mehr so zeitintensiv wie der Hinflug. In San Diego erwaten uns auch Leigh und Toni, die uns das Abholen angeboten haben. Wir sind Dankbar dafür, denn mit dem Taxi wäre es nicht billig geworden.

Die letzen Tage bei Leigh und Toni

Gaby und ich laden die beiden ein nochmals das Buffet von dem Baron Casino zu geniessen und sie sind einverstanden. So fahren wir mit unseren Motorrädern dahin und schlemmen was rein passt. Danach fahren wir eine kleine Tour zurück zu ihrem Haus.

Am Sonntag gehen wir nochmals mit an das BMW Club Frühstück. Die Leute die wir das letzte Mal getroffen haben sind erfreut uns wieder zu sehen. John auch. Dieses Mal sind sicher hundert Motorräder da, weil heute eine Clubausfahrt nach dem Frühstück ansteht. Wir vier fahren nicht mit in die Berge, treffen aber die ganze Klicke wieder beim Mittagessen beim zweiten BMW Händler in dieser Gegend. Dort findet Gaby ein elektrisch geheiztes Gilet, das auch mit dem Motorrad funktioniert. Ein solches wollte sie sowieso kaufen und weil es noch 20% Rabatt gibt ist es schon fast ein Schnäppchen.

Der Abschied

Wir sind am Montagmorgen nach dem Frühstück fertig gepackt und verabschieden uns von Toni und Leigh, die uns eine riesige Hilfe gewesen sind. Wir hoffen, dass wenn sie nach Europa kommen um Motorrad zu fahren, wir uns ihnen gegenüber in Gastfreundschaft revanchieren können.

Nun geht es ins nicht einmal 170 Km weit entfernte Los Angeles.