Montag, 7. April 2008

Los Angeles

Reparatur unseres Kochers

Auf dem Weg nach Los Angeles liegt Tustin als erstes Ziel vor uns. Hier gibt es einen Shop der offiziell unseren Kocher reparieren kann und da wollen wir heute vorbei schauen. Als wir von der Schnellstrasse herunter kommen finden wir diesen Shop schnell. Wir haben die Adresse im Internet auf einer Karte gesucht und die Koordinaten in unser GPS übertragen. Der Laden kommt uns vor als wäre es eine Garagenwerkstatt und leider ist keiner hier, obwohl wir via Email angefragt haben, ob heute jemand da ist, was wir bestätigt bekommen haben. Gaby sucht im hinteren Teil wo die Büros sind, aber es ist auch dort niemand. So warten wir einwenig am grossen Tor. Dann fährt ein grosser schwarzer Cadillac SUV vor und zwei Herren steigen aus. Bob, der sich uns so vorstellt, ist der Besitzer dieses Geschäftes und ein Freund von ihm. Er ist überrascht und extrem erfreut, dass wir bei ihm vorbei schauen. Er erzählt uns, dass am Samstag auch ein Motorradreisender bei ihm gewesen sei, er heisse Stefan mit seiner Sozia aus Irland. Wir sind erstaunt, dass Stefan und Aoife auch hier gewesen sind. Anscheinend hat es mit seinem Kocher auch nicht ganz geklappt. Bob fragt uns aus wo wir Stefan getroffen haben und erklärt seinem Freund was er schon von Stefan erfahren hat und ist ganz aus dem Häuschen.
Als er alles erfahren hat geht er ans Reparieren unseres Kochers. Er findet schnell raus, dass der Filter bei dem Einstellhahn verschmutzt ist und das Pumpenleder nicht mehr zu gebrauchen ist. Dass die Reinigungsnadel keine Nadel mehr ist, habe ich ihm dann noch gesagt. Bei der Brennflüssigkeit meint er, müssten wir wirklich Campingbenzin benutzen, da normales Benzin einfach nicht geeignet sei, dass sagen auch die von Optimus. Das haben wir auch schon beim genaueren durchlesen der Betriebsanleitung herausgefunden. Das hat Touratech in seiner Werbung klassisch unterschlagen. Als Bob den Kocher das erste Mal anzündet flackert er noch eine ganze Weile, aber dann kommt langsam aber sicher eine saubere bläuliche Flamme und alle sind zufrieden. Bob füllt uns unsere Kocherflasche mit Campingbenzin und schenkt uns dazu Reservenadel und ein Pumpenleder. Wir wollen aber bezahlen, doch Bob lässt uns nicht. Er findet es grossartig, dass wir bei ihm vorbei gekommen sind und ihm unsere Erlebnisse erzählt haben, das sei so in Ordnung. Nochmals dankend fahren wir, glücklich über unseren reparierten Kocher, weiter in Richtung Los Angeles.

Wiedersehen mit Charlie

Hier in Los Angeles sind wir von Charlie, die eigentlich Karen heisst, aber von allen nur Charlie genannt wird, eingeladen. Charlie haben wir in Puno (Peru) auf der Inselrundfahrt kennen gelernt. Sie hat uns angeboten, wenn wir in Los Angeles sind sollen wir unbedingt bei ihr vorbei kommen. Wir haben dann mal geschrieben und sie bestand und freute sich darauf, dass wir bei ihr wohnen kommen.So suchten wir mit der Wegbeschreibung von Charlie und unserem GPS den Weg. Das klappte auf Anhieb, nur die Nummern von den Häusern ist eine komische Sache. Wir erwarten die Nummer am Haus, hier in den USA ist die Nummer am Randstein der Strasse drauf gemalt. Wir haben das aber schell gemerkt und auch gefunden.
Unsicher gehen wir zur Haustür und schauen zuerst welcher Name da steht und es ist Charlies Name. Wir klingeln und warten einwenig. Dann geht die Türe auf und Charlie steht vor uns. Sie freut sich riesig uns wieder zu sehen und umarmt uns sogleich bei der Begrüssung. Wir freuen uns auch riesig.
Als wir unsere Motorräder in die Garage gestellt und das wichtigste Gepäck abgepackt haben, tauschen wir uns aus. Was wir damals nach der Bootsfahrt noch erlebt haben. Es war ja dort gerade der 48 Stunden Streik losgegangen. Gaby und ich blieben diese Zeit in Puno, Charlie musste ihren Flieger in Lima kriegen. So musste sie statt nach Lima fliegen mit dem Bus vom Altiplano herunter fahren.
Als wir so am reden sind, kommt Charlies Freund Jorge von der Arbeit nach Hause. Er freut sich auch uns kennen zu lernen, da Charlie anscheinend schon viel von uns erzählt hat. Er schlägt vor, dass wir heute Abend an den Hafen runter gehen dort in einem Restaurant die Happy Hour nutzen und dort auch gleich die Tacos als Abendessen verspeisen sollten. Das finden wir eine super Idee und setzen sie gleich in die Tat um.
Los Angeles ist ja ein riesen Moloch. Es ist die zweitgrösste Stadt der USA, nach New York. Wer glaubt hier etwas schnell erledigen zu können und das auch noch zu Fuss, ist hier komplett falsch. Die Distanzen sind einfach nicht zu fassen und es gibt hier in der Stadt kein gutes öffentliches Verkehrsnetz. So fährt Jorge uns mit dem Auto zum Stadtteil San Pedro, der wirklich zur Stadt Los Angeles gehört. Der Stadtkern selber ist, durch einen kleinen Streifen Land, 42 Kilometer entfernt. Also Winterthur Zürich ist näher.
Das Restaurant ist gleich am Schiffsweg des Hafens und wir setzen uns auf die grosse Terrasse. Wir sehen grosse Frachter die ein oder auslaufen. Sogar ein Kreuzfahrtschiff sehen wir gerade gehen. Das Essen und die Getränke sind köstlich. Danach möchten uns die beiden einwenig Long Beach zeigen. Es ist am dämmern und wir sehen das nun als Hotel genutzte Kreuzfahrtschiff Queen Mary im Hafen liegen. Dies wurde im zweiten Weltkrieg als Personentransportschiff für die amerikanische Armee eingesetzt. Als dann alles Dunkel ist, fährt uns Jorge über die Docks des Hafens, wo er als Elektriker arbeitet, wieder nach Hause.

Besuch in Hollywood

Da wir noch Ersatzteile brauchen und der BMW Mechaniker mitten in Hollywood ist, machen wir heute eine Sightseeing fahrt durch die Stadt. Zuerst geht es zum Mechaniker, kaufen uns dort die Teile. Danach wollen wir das Symbol von Hollywood, die Schrift am Berg, endlich näher sehen. Wir fahren einfach nach gut dünken in die Hügel hinauf und kommen am Schluss zu einem Ort wo wir nur noch hoch laufen könnten, aber mit der Motorradausrüstung ist es nicht gerade angenehm. So schiessen wir von dieser guten Stelle unsere Fotos. Danach geht es zum Walk of Fame und dem Chinatheater. Dort ist so viel los, dass wir unsere Fotos schiessen und gleich weiter nach Beverly Hills fahren.
Beverly Hills ist wirklich nobel. Als man beim Stadtschild vorbei fährt, merkt man das gleich an der Strasse. Sie ist viel besser als in der übrigen Stadt. Wir fahren den „Rodeo drive“ runter. Das ist die Einkaufsstrasse von Beverly. Hier siehst du nur Bonzenautos vor Bonzenläden. Das ist nichts für uns. So kommen wir zum Strand runter. Dort ist Santa Monica. Der berühmte Strand. Da es immer noch sehr kalt ist, reizt es uns nicht wirklich an den Strand zu sitzen und zu frieren und ausserdem ist hier nur am Wochenende wirklich was los. So beschliessen wir an der Küste nach zurück zu Charlie zu fahren.
Am Abend erzählen wir Charlie und Jorge was wir heute alles gesehen haben und planen, wann wir in die Universal Studios gehen wollen. Da Jorge noch nie dort gewesen ist, möchte er gerne mit uns mit kommen. Das finden wir super und machen auf den Freitag ab. Er hat dann schon frei, weil er in vier Tagen seine Wochenstunden schon abgearbeitet hat.

Grosser Reparaturtag

Da wir vieles von unseren Gegenständen reparieren müssen ist heute unser Repariertag. Gaby darf die Nähmaschine von Charlie benutzen und repariert so Hose, Rückenpanzer und sonst noch kleine Dinge. Ich schraube und kontrolliere unsere Motorräder und so vergeht der Morgen. Am Nachmittag machen wir uns auf den Weg um mit unserem Laptop ins Internet zu kommen. Hier in den USA ist es nicht mehr so einfach wie im Süden dieses Kontinents. Hier gibt es wenige Restaurants die gratis WiFi anbieten. Alle wollen nur Geld. So versuchen wir es in einem Einkaufszentrum. Dort haben wir auch Glück, irgendjemand hat die Antenne nicht verschlüsselt. So mailen wir was das Zeug hält und laden neue Reiseberichte aufs Netz hoch.

Universal Studios

Am Freitagmorgen machen Jorge, Gaby und ich uns auf den Weg zu den Universal Filmstudios. Charlie kann nicht mit kommen, da sie arbeiten muss und es schon öfters gesehen hat.
Wir sind voller Tatendrang. Als wir das Auto parkiert haben, müssen wir durch die ganze Einkaufsstrasse der Filmindustrie hindurchgehen. Das ist voller Glanz und Gloria. Tickest sind schnell gekauft und nun rein ins Vergnügen.
Wir suchen gleich heraus wann wo welche Live show sein wird. Die erste die wir sehen ist die von Terminator 3D. Das Gebäude ist ein Kinosaal. Dort gibt es eine Show mit Schauspielern und Kinofilm. Da der Film dreidimensional ist, haben alle eine 3D-Brille auf und es ist wirklich gruselig dreidimensional. Die Köpfe oder Gegenstände sind zum anfassen nahe. Dies ist wirklich bombastisch gemacht, da sind wir uns alle drei einig. Danach spazieren wir im Park einwenig herum und sehen uns noch eine Show an, wo es sich um Tierschauspieler dreht. Tiertrainer zeigen wie sie ihre lieben Schützlinge trainieren und was die alles können. Es ist erstaunlich, dass sogar eine Katze zu Kunststückchen heran gezogen werden kann.
Doch dann wollen wir endlich die Studios sehen. Wir begeben uns zu den Bussen hin, die uns im Gelände herumfahren werden. Wir sehen Filmsets oder grosse Kulissen in denen draussen gefilmt wurde, die uns aus Filmen oder Fernsehserien bekannt sind. So sehen wir King Kong, der weisse Hai, Psycho oder neuere wie Desperate Housewife die Strasse wo die Damen leben. An einer Stelle werden uns die bekanntesten Filmautos wie von Zurück in die Zukunft oder The Fast and the Furios gezeigt. Zwischen den Kulissen sehen wir auch Sets die gerade für einen Dreh genutzt werden. Leider haben wir keinen grossen Einblick in die grossen Hallen wo sicher viele neue Welten für einen Film gebaut sind.
Es ist bombastisch, das alles einmal in Echt zu sehen. Wir haben noch nicht genug aber Hunger. So gehen wir in eines der Restaurants und schlagen uns, mit Hamburger und Fritten, was sonst, die Bäuche voll. Frisch gestärkt sehen wir uns noch eine Show über die Tricks im Film wie Spezialeffekte, Schminke oder Nachvertonen an und danach über Filmfeuer, dass wirklich richtig heiss ist. Einige Bahnen haben wir auch noch mitgemacht. Die eine heisst Mumy. Diese Achterbahn ist in völliger Dunkelheit, es gibt einige visuelle Effekte, aber die meiste Zeit wird man in der Gondel hin und her geworfen, weil man nicht sieht wo es entlang geht. Die Jurasic Park Bahn ist eigentlich ganz friedlich. Man fährt in einem Boot an animierten grossen Dinosauriern vorbei, doch dann wird man extrem steil nach oben gezogen wo es dann auf der anderen Seite fast im freien Fall wieder runter geht. Wir alle haben komische Gesichter gemacht, als wir die Fotos die sie von uns gemacht haben sehen. Jorge kauft ein Bild weil Gaby hat die Augen zu und den Kopf abgedreht, Jorge blinzelt und ich habe den Mund und meine Augen weit offen.
Das ist vielleicht ein Tag gewesen. Einfach super.

Campingwochenende

Wir sind mit Maley, so heisst ihr RV-Camper, in Richtung San Diego an den Strand gefahren, leider ist der Campingplatz auf den Jorge gerne gegangen wäre voll, so fahren wir einwenig in das Hinterland und haben auf einem State Park Camping Glück. Der Platz ist schnell eingerichtet und das Lagerfeuer brennt auch gleich. Jorge holt seine Gitarre hervor und spielt uns einige Lieder. Es gesellt sich ein Nachbar dazu der auch Gitarre spielt und wirklich gut, wie sich heraus stellt. Er hat denselben Manager wie Macy Grey, so seine Aussage, doch von ihm haben wir noch nie etwas gehört. Jorge und ich hören im Stunden zu, die Damen müssen die Segel früher streichen.
Am Nächsten Tag fahren wir runter an den Strand. Die steile Küstenlinie ist ein abgeschnittener Bereich. Der Strand ist sehr steinig mit einwenig Sandbänken durchsetzt. Wir machen es uns gemütlich. Jorge geht Surfen und wir schauen ihm zu. Ich hätte auch gehen können, aber das kalte Wasser ohne Neopren, nein danke.
Gegen den Abend kehren wir zurück nach Harbor City, doch zuvor gehen wir bei einem brasilianischen Restaurant an das riesige Grillbuffet. Dort wird einem Fleisch solange serviert, bis man einen Holzklotz von grün auf rot dreht. Das ist vielleicht super, ich habe extra wenig Beilage von einem riesigen Buffet genommen, um viele verschiedene Grillstücke essen zu können.

Am Abend zeigt und Jorge noch wo wir am besten aus der Stadt fahren, um einfach zum Joshua Tree National Park zu kommen. Dann müssen wir uns von ihm verabschieden. Es fällt uns nicht leicht, da wir hier richtig in ihre Lebensgemeinschaft aufgenommen wurden.
Am Morgen danach verabschieden wir uns von Charlie, die es auch schade findet, dass wir schon gehen. Aber wir müssen weiter, sonst bekommen wir hier Wurzeln und Alaska wartet ja noch auf uns.