Sonntag, 11. Mai 2008

San Francisco

Ein Besuch im Tamalpais State Park

Wir fahren gemütlich nach einem eher dürftigen Frühstück im Motel in Lake Tahoe los. Da wir erst ab morgen eine Unterkunft in San Francisco buchen konnten, werden wir uns in der Nähe von San Francisco, für eine Nacht, einen State Park oder einen Campingplatz suchen. Die Fahrt ist Anfangs kalt und wir sind froh, dass wir schon bald in eine tiefere Gegend gelangen und es merklich wärmer wird. Wir wählen den schnellsten Weg in Richtung San Francisco und fahren daher ein gutes Stück auf dem eher langweiligen Highway. Kurz nach dem Mittag kommen wir schon nach Oakland rein und beginnen uns nach einem Camping umzusehen, doch das ist einfacher gesagt als getan. Es hat kurz und gut einfach nichts hier, das bezahlbar ist oder wirklich noch ein Camping ist. Nach einigen Fehlschlägen und Umwegen beschliessen wir nördlich von San Francisco an der Westküste auf einen State Park zu fahren und dort unser Nachtlager aufzuschlagen.

Es ist eine sehr schöne Küstenlandschaft an der sich der berühmte Highway 1 entlang schlängelt. Recht schnell finden wir die schön geschwungene Strasse die zum Tamalpais State Park führt. Es ist ein schöner, gepflegter Platz wo wir gerade noch das letzte Fleckchen ergattern können. Weil dieses Wochenende Pfingsten und Muttertag zugleich ist wollen natürlich alle raus in die Natur.

San Francisco

Gemütlich machen wir uns am Morgen wieder über den Highway 1 in Richtung San Francisco auf den Weg.

Bei der Golden Gate Bridge, auf der Nordseite hat es einen tollen Aussichtspunkt, wo wir einen Fotostopp einlegen. Bei dieser Gelegenheit unterhalten wir uns mit einem deutschen Pärchen, Wolfgang und Tina, die hier ihren Urlaub geniessen. Es ist schon ein tolles Gefühl, diese berühmte Brücke einmal von so nahe zu sehen und dann noch mit dem Motorrad drüber fahren, cool!!

Als wir uns satt gesehen haben, verabschieden wir uns von Tina und Wolfgang und fahren über die Golden Gate Bridge nach San Francisco rein. Gleich nach der Zahlstelle wo wir 5 US$, ebenso viel wie ein Auto, bezahlen müssen, biegen wir links ab und fahren runter ans Meer wo man die Brücke aus einer ganz speziellen Perspektive sehen kann.

Als wir genug Fotos gemacht haben, beschliessen wir zum Hostel zu fahren und uns mal einzunisten.

Als wir der Strasse am Meer entlang fahren stoppen uns einige, kurz aufeinander folgende Rotlichter. Plötzlich spricht mich eine Frau aus ihrem Auto an. Sie ist völlig begeistert, als sie erfährt, dass wir von Argentinien aus gestartet sind. Bei jedem Rotlichtstopp erfährt sie mehr über uns und etwas später halten wir alle am Strassenrand an. Mary-Anna fährt eine 1150er BMW und lädt uns spontan zu sich nach Hause ein. Da wir schon zwei Nächte gebucht haben verabreden wir uns auf Dienstag. Wir sind absolut begeistert von dieser Spontanität und Gastfreundschaft die wir hier erfahren dürfen. Mary-Anna gibt uns eine Adresse an, als wir sie nach einem Reifenhändler fragen und sie ruft auch gleich für uns an, ob die heute überhaupt offen hätten. Alles klar wir können gerade schnell vorbei fahren. Wir bleiben per E-Mail mit Mary-Anna in Kontakt.

Als wir beim Reifenhändler ankommen, lernen wir Dagmar und Lars kennen. Ein deutsches Paar, die mit ihrer BMW R100 GS auch in Richtung Norden unterwegs sind. Während unsere Bikes mit neuen Gummis ausgerüstet werden, unterhalten wir uns prächtig und verabreden uns auf den nächsten Tag, um uns zusammen die Stadt an zusehen.

Wiedersehen mit Stefan

Stefan hat schon eingecheckt, wir finden ihn in der riesig grossen Küche des Hostels, welches uns sehr gut gefällt. Es ist ein freudiges Wiedersehen und wie immer gibt’s viel zu berichten. Letztes Mal haben wir uns in Mexico City gesehen, das ist ja auch schon ein Weilchen her. Wir alle haben Hunger und fahren nach China Town zum Abendessen. In einem Restaurant, in welchen wir die einzigen Nichtasiaten sind, lassen wir es uns so richtig gut schmecken.

Am nächsten Morgen gehen Guido und ich zum Pier 39, wo wir Dagmar und Lars treffen, Stefan ist in der Sprachschule beschäftigt.

Stadtbesichtigung

Zuerst scheuen wir uns natürlich die berühmten Seelöwen an, die das Pier 39 besiedeln. Das ist vielleicht ein Lärm und Gestank, aber einfach herrlich diesen Tieren zuzusehen. Bis da endlich mal klar ist wer wo liegen darf, das ist einfach amüsant denen zuzusehen.

Der Pier 39 ist der wohl teuerste Platz in ganz San Francisco, es hat Boutiquen, Restaurants und natürlich Souvenirshops ohne Ende.

Zuerst muss mal was zu Essen her und wir testen ein Fast Food Restaurant, dass wir alle bis jetzt nur von aussen kennen. Es ist schnell ein Menu ausgewählt, da es nur drei verschiedene Burger gibt, sie schmecken aber nicht schlecht.

Nach dem Essen geht’s zu Fuss zur Cable Car Endstation, wo wir fasziniert beobachten wie die Wagen noch von Hand auf einer Drehscheibe gedreht werden, ein lustiges Schauspiel. Wir vier sind total begeistert, nun endlich mal mit diesem berühmten Vehikel durch die Strassen von San Francisco mitfahren zu können. Wir stehen an der Seite und dürfen legal „Trittbrett-fahren“. Oben auf dem Hügel steigen wir aus um uns die bekannte Lombard Street anzusehen. Die wohl kurvigste und steilste Quartierstrasse der Welt. Sie steht leider zurzeit nicht in voller Blüte aber ein Hingucker ist sie allemal.

Weiter geht’s im Cable Car nach China Town, wo wir uns kurz umschauen, wie schon öfters in solchen Quartieren, auch in anderen Städten, fühlt man sich gleich nach China versetzt.

Danach geht’s weiter mit dem Cable Car, immer noch bei schönstem Sonnenschein, durch das Financial District und zu einem Kaffe Stopp.

Es geht schon gegen den späten Nachmittag als wir unser heiss geliebtes Transportmittel verlassen und Dagmar und Lars verabschieden. Die beiden fahren heute noch weiter und zwar zu einem State Park ausserhalb von Okland.

Neue Freunde

Heute Dienstag haben wir uns mit Mary-Anna verabredet und fahren zu ihr nach Hause. Sie wohnt ein Stück südlich von SF, in Montara. Wir geniessen den Nachmittag in dieser schönen Küstengegend und fahren gemeinsam am Abend zurück zum Hostel um Stefan fürs Abendessen abzuholen. Wir fahren dann gemeinsam nach San Anselmo, nördlich von SF, zu Thor, einem Freund von Mary-Anna. Mary-Anna hat in gefragt ob wir hier wohnen könnten, da er viel mehr Platz als sie habe, und Thor hat sofort eingewilligt. Zu sechst geniessen wir ein super feines Essen im nahe gelegenen Thai Restaurant, zu dem uns unserer neuen Freunde einladen. Ein schöner Abend geht leider viel zu schnell zu Ende und wir verabschieden uns von Mary-Anna und von Stefan die wieder in Richtung SF zurück fahren.

Thor zeigt uns sein Haus und das Zimmer wo wir die kommenden Nächte schlafen dürfen. Er fährt morgen früh los. Er geht auf eine mehrtägige Motorradtour und somit sind wir ganz allein in seinem Haus. Wir sind total überwältigt von so viel Gastfreundschaft.

Alcatraz

Zusammen mit Stefan, der uns die Tickets organisiert hat, besuchen wir Alcatraz, die ehemalige Gefängnisinsel, in der Bucht von San Francisco.

Es ist sehr unterhaltsam aber auch beklemmend, all die Zellen mit ihren spärlichen Einrichtungen zu sehen. Es gibt einen Film über die Geschichte von Alcatraz und den sehen wir uns gleich zu Beginn des Rundgangs an. Natürlich interessiert uns der Gefängnis-Zellentrakt am meisten und wir folgen, mit Kopfhörer und Audio-Führer bewaffnet, den Wegen durch das Gebäude. Wir lauschen gespannt und erfahren viel Interessantes. Zwischen dem Haus, in dem damals der Gefängnisdirektor wohnte und dem Zellenblock, hat es eine Terrasse von der man einen ganz tollen Ausblick auf die Stadt rüber hat.

Nach dem Inselbesuch schlendern wir durch die Stadt und finden im italienischen Viertel ein gutes Restaurant. Bei Pizza und Bier lassen wir einen schönen Tag ausklingen und verabschieden uns wiedermal von Stefan.

Weinspritztour

Am Samstag machen Guido und ich eine Spritztour ins Nappa- und Sonoma Valley. Das Wetter ist herrlich und hier auf der Nordseite von San Francisco einige Grade wärmer als in der Stadt selber. Wir fahren gemütlich eine Runde entlang der vielen Weingüter und klar können wir nicht einfach vorbeifahren ohne ein kleinwenig zu degustieren. Bei zwei verschiedenen Winerys machen wir einen Boxenstopp und testen die Rebensäfte. Bei der zweiten gibt es neben Wein, der uns besser als bei der ersten schmeckt hat, gibt es auch Olivenöl zu degustieren. Sogar eine vorzügliche Käseplatte mit wiedermal richtig gutem Brot steht auch bereit, wir geniessen es hier wieder einmal etwas Feines zu verköstigen.

Dann geht’s zurück nach San Anselmo wo wir noch eine Nacht verbringen, bevor wir dem Highway one entlang weiter nach Norden ziehen.