Mittwoch, 26. September 2007

Cali

Erst gegen ein Uhr mittags verlassen wir drei Motorradfahrer Popayan und fahren auf der Panamericana weiter nach Norden, wo sie sich in unzähligen schnellen Kurven in Richtung Cali windet.

Zu Besuch bei Randy

Wie abgemacht erwartet uns Randy in seiner Camionetta (Pickup) am Strassenrand und wir folgen ihm nach einer kurzen Begrüssung durch den dichter werdenden Verkehr, vorbei an Jamundi, einem Vorort Cali’s, zu seinem Haus.

Wir sind beeindruckt von seinem schönen Anwesen, das ganz im Grünen liegt und doch eigentlich im Süden der Stadt Cali liegt.

Wir dürfen uns in einem grossen Raum häuslich einrichten und die Motos bequem auf einen gedeckten Parkplatz stellen.

Auf der Veranda, bei einem kühlen Getränk, lernen wir Randy und später auch einen Freund von ihm, Lucho, kennen. Beide sind begeisterte Motorradfahrer und erzählen uns von ihrer Reise nach Ushuaia anfangs dieses Jahres. Es ist ein unterhaltsamer Nachmittag und später als uns der Hunger überkommt, fahren wir zu einem nahe gelegenen italienischen Restaurant, wo wir gemeinsam zu Abend essen.

Die Nacht ist angenehm ruhig, nur die Grillen sind ein noch ungewohntes jedoch angenehmes neues Geräusch.

Nach dem Frühstück fahren Stefan und Guido mit Randy zu ein paar Motorradgeschäften, um Pneu für Stefans Bike zu kaufen.

Ich lerne in dieser Zeit Esther, Randy’s Mutter, kennen und lasse mir in ihrem luftgefluteten Atelier ihre wunderschönen in Öl und Wasserfarbe gemalten Kunstwerke zeigen. Ich bin beeindruckt, die Bilder gefallen mir extrem gut. Wir beide unterhalten uns prächtig und fahren nach dem langen Schwatz noch kurz zum einkaufen.

Wir sind alle zum Mittagessen eingeladen und geniessen die sehr feinen Spaghettis.

Am Nachmittag montiert Stefan die neuen Pneus und macht gleich noch an seiner Maschine einen fälligen Ölwechsel. Ein angenehmer Tag , an dem wir immer wieder zwischendurch mit den Hunden im Garten spielen, geht zu Ende und wir schauen uns noch einen Film auf der Veranda an, denn zum ausgehen sind wir zu müde.

Calis Zentrum

Nach zwei Tagen bei Randy und Esther, packen wir heute unsere Sachen, um im Zentrum von Cali in ein Hostel zu ziehen. Im Hostal Iguana haben wir uns auf heute mit Nicole verabredet. Randy ist so nett und fährt uns mit seiner Camionetta voraus, wir sind sehr froh darüber, denn der starke Verkehr durch das enge Strassennetz, hier in Cali, ist nicht ohne.

Wir können die Motos in die Garage stellen und beziehen danach unser Zimmer. Am Mittag machen wir uns zu Fuss auf, um das Zentrum von Cali zu erkunden. Es ist brütend heiss und eigentlich gefällt uns die Stadtmitte nicht besonders gut. Wir sehen uns die Kirche ‚La Merced’ an, schlendern noch einwenig herum, danach zieht es uns zurück ins Hostel und wir halten eine Siesta.

Am Abend nehmen wir im Martyni’s, einer Bar, einen Drink und versuchen uns mit Randy und auch Gustavo, der aufs Wochenende auch nach Cali kommt, für ein Nachtessen zu verabreden. Leider klappt es mit beiden nicht. Wir finden ein chinesisches Restaurant wo wir zu dritt was Feines essen.

Am Tag darauf erreichen wir am Morgen Gustavo, der sich mit uns zum Mittagessen verabredet. In dem Freiluftrestaurant, dass nur ein Palmendach hat und unten alles offen ist, lernen wir Gustavos Freundin, Nancy, seinen Bruder, Alejandro und eine Freundin von Nancy, Claudia, kennen. Wir unterhalten uns alle angeregt über das Motorradfahren, das köstliche Essen hier im Restaurant und über den Ausgang heute Abend. Nach dem ausgiebigen Mittagessen verbleiben wir so, dass wir am Abend, so um acht Uhr Gustavo anrufen und einen Treffpunkt ausmachen würden. Wir drei nehmen ein Taxi zurück und entspannen uns von der Völlerei.

Auf die Zeit die wir mit Gustavo abgemacht haben, telefonieren wir mehrmals, doch leider nimmt er auf seinem Festanschluss sowie auf seinem Handy nicht ab. So bleibt uns nichts anderes übrig, als den Abend alleine zu verbringen. Später erfahren wir warum wir Gustavo nicht erreicht hatten. Er war auch sehr müde von seiner strengen Arbeitswoche und schlief auf dem Sofa ein. So hörte er unsere Anrufe nicht. Blöd gelaufen, denn wir hätten sie alle gerne nochmals am Abend gesehen. Vielleicht ein anderes Mal.

Nicole ist auch nicht auf unsere Verabredung im Hostel gekommen. Sie hatte einen anderen Rückweg eingeschlagen, da sie bei der Hinfahrt viel mehr als die beschriebenen sechs Stunden gebraucht hatte.

Der Aufbruch

Am Tag drauf wollen wir weiter nach Santa Rosa de Cabal fahren. Dieses Städtchen liegt mitten im Eje Cafetero, dem Hauptanbaugebiet des Kaffees hier in Kolumbien.