Freitag, 5. September 2008

Zurück in Vancouver

Wir werden freudig von Kathy und Brian bei ihnen zuhause erwartet und gleich in ein hübsches Zimmer mit Bad geführt, in dem wir die folgenden Tage wohnen dürfen. Schnell bringen wir alle unsere Sachen unter. Anschliessend beim leckeren Abendessen gibt es wieder viel zu erzählen und auch dieser gemütliche Abend geht leider viel zu schnell zu Ende.

Shopping und Vorbereiten der Motorräder
Heute Samstag nehmen wir uns Zeit um noch ein wenig shoppen zu gehen. Wir fahren in ein grosses Einkaufszentrum und merken sehr schnell, dass wir nicht mehr für solche Unternehmungen geschaffen sind. Es hat unendlich viele Leute und Läden und das grelle Neonlicht stört uns auch. Sobald wir alles gekauft haben was wir brauchen, verlassen wir dieses Gebäude schnellstens. Am Abend gehen wir in einem Thai Restaurant zusammen mit Brian und Kathy essen.
Am Wochenende unternehmen wir zusammen mit Brian, Kathy und einigen ihrer Freunde eine gemütliche Motorradtour rund um Vancouver. Es ist herrlich, warmes und sonniges Wetter und wir geniessen die Fahrt total. Wir fahren erst nach Stevston, einem Vorort in Vancouver und gehen dort am Hafen spazieren. Es herrscht ein reges Treiben, Fischer bieten am Steg ihren reichen vielseitigen Fang direkt von ihren Schiffen aus an. Danach fahren wir nach Whiterock, einem Städtchen in der Nähe der amerikanischen Grenze. Dort stellen wir unsere Motorräder direkt an der Strandpromenade ab und schlendern zu Fuss am Meer entlang. In einem hübschen Restaurant essen wir gemütlich zu Mittag. Danach gehen wir zum Wahrzeichen von Whiterock, einem grossen weissen Felsbrocken. Er diente in vergangenen Seefahrtszeiten als wichtiger Anhaltspunkt.
Auf abgelegenen Strassen machen wir uns auf den Heimweg, doch zuvor gehen wir bei einem der Freunde, Günther, noch auf einen Drink vorbei. Gemütlich sitzen wir in seinem Garten und plaudern einwenig. Gegen den frühen Abend sind wir dann wieder bei Kathy und Brian zu Hause.
Am Montag heisst es für uns die Motorräder sehr sauber waschen und natürlich all unser Gepäck umpacken. Es gibt vieles das nun ausgedient hat, dass aber natürlich wertvollen Platz für anderes macht. Nachdem wir stundenlang an den Motos geschrubbt haben, sind wir mit unserer Arbeit sehr zufrieden und machen uns ans sortieren der Sachen. Brian ist mittlerweile von der Arbeit zurück und leistet uns dabei Gesellschaft.

Das Abgeben der Motorräder am Cargoflughafen
Am Dienstag, dem 9. September fahren wir nach dem Mittag raus zum Flughafen. Wir finden das Swissport Gebäude recht schnell und fragen die nette Dame im Büro, wo wir unsere Motos hinstellen sollen. Sie gibt uns erst noch einige Formulare zum Ausfüllen, bevor wir unsere heissen Stühle in die Halle stellen können. Nachdem nun auch die Handlings Gebühren von 25.- Sfr. pro Motorrad bezahlt sind, haben wir freie Fahrt in die Cargohalle. Reto Wiederkehr, ein Schweizer, der aber schon seit ewiger Zeit in Kanada lebt, ist zuständig um unsere Fracht einzupacken. Wir beobachten genau wie und was er macht und Guido hilft auch ab und zu etwas mit, dass die Motorräder so verpackt sind wie wir es wollen.
Erst werden zwei Flugzeug Paletten, wie ein Sandwich, mit Spanngurten aufeinander fixiert. Dazwischen so zu sagen als Sandwicheinlage werden Holzpaletten eingeschoben, damit die Fracht per Stapler gut transportiert werden kann. Dies wird so gemacht, weil sie nur mit einem Motorrad gerechnet haben. Super Informationsfluss. Jetzt schieben wir die beiden Motos über eine Rampe aus einem Holzbrett auf die Palette. Nun kommt der Teil wo Guido die Batterieverbindung unterbricht. Die Pole müssen mit Klebeband abisoliert werden. Nur knapp vier Liter Benzin dürfen noch im Tank sein, dafür haben wir schon seit Tagen, mit Berechnungen “Handgelenk mal Pi“ an den jeweiligen Tankstellen gesorgt. Alles ist unsererseits erledigt, nun macht sich Reto daran, die Bikes gut zu verzurren. Er macht dass gewissenhaft und zum Schluss stehen die beiden Bikes sehr sicher und fest auf dieser Sandwich Palette.
Eigentlich haben wir erwartet, dass noch jemand vom Zoll in unsere Koffer rein guckt, aber es kommt niemand vorbei. Reto gibt uns den Rat, die Schlösser der Koffer unverschlossen zu belassen, so könne wann immer jemand vom Zoll reinschauen wolle, dies tun ohne dass die Koffer Schaden nehmen. Gesagt getan. Zum Schluss wird dieses Frachtpaket nun mit Plastikfolie satt und in mehreren Durchgängen eingewickelt. Fertig. Good by bikes, till Munich.
Zu Fuss, nachdem wir unseren beiden langen Reisebegleitern eine gute Reise gewünscht haben, verlassen wir die Cargohalle und gehen in ein nahe gelegenes Cafe. Wo wir mit Brian abgemacht haben. Uns kommt es schon komisch vor, so ohne Motorräder.
Nur wenig später kommt Brian vorbei, er ist so lieb und holt uns mit dem Auto ab.
Am Mittwoch ist ein absolut freier Tag, wir haben sozusagen nichts mehr zu tun. Glücklicherweise scheint die Sonne und wir geniessen den Tag auf der schönen Sonnenterasse von Kathys und Brian Haus. Am Abend kocht uns Kathy wieder was Feines und wir geniessen den letzten Abend zusammen.
Wir nehmen Abschied von unseren grosszügigen Freunden, die uns so herzlich bei sich aufgenommen haben. Wir hoffen natürlich sehr, dass auch sie uns mal in der Schweiz besuchen kommen werden. Denn Morgen geht es nach Europa zurück und wir werden sie so früh nicht mehr sehen.